A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-2. A népvándorláskor fiatal kutatóinak szentesi találkozóján elhangzott előadások. (Szeged, 1991)
Pásztor Adrien: Néhány késő avarkori lovassír Budakalászról
EINIGE SPÄTAWARENZEITLICHE REITERGRÄBER AUS BUDAKALÁSZ PásztorAdrien Der an der Donau liegende Fundort von Budakalász ist für die awarenzeitliche Forschung seit dem Anfang der 50er Jahre bekannt. Die Schottergrube der Arbeitstherapaitischen Anstalt von Pomaz birgt auf einem Gebiet von beinahe 4 Hektars hauptsächlich frühawarenzeitliche Gräber (die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts und das 7. Jahrhunderts). Während der Rettungsgrabung 1988-89 wurden auch mittel- und spätawarenzeitliche Bestattungen freigelegt. Die spätawarenzeitlichen Gräber schloßen sich am südlichen und südwestlichen Rand des Gräberfeldes an die frühere Gräber aus dem 7. Jahrhundert an. Sie waren W-O orientiert. Die Mehrzahl von ihnen war ein Reitergrab. In den mächtigen, 2,5-3 Meter tiefen Grabgruben lagen das Pferd und der Verstorbene in umgekehrter Orientierung. Die Seitenwände der Gruben waren, wie die spätawarischen Kammergräber aus der Westslowakei, mit Holzbrettern bedeckt. Die reichlich beschirrten Streitrösse lagen in diesen Konstruktionen, auf einem 20-25 cm hohen Erdhügel. Die mit einem mit gegossenen Beschlägen verzierten Gürtel ausgestatteten freien Krieger wurden in Holzsärgen links von ihrem Roß bestattet. Im Grab 93 konnte beobachtet werden, daß der Sarg auf Beinen stand. Die beste Analogie zu den Reitergräbern ist das ausgezeichnet dokumentierte spätawarische Kammergrab von Lukácsháza aus dem 8. Jahrhundert. In Budakalász weisen schon die frühesten Reitergräber diese Konstruktion auf. Diese Sitte ist also in der ganzen Belegungszeit des Gräberfeldes nachweisbar. Die Verstorbenen aus den spätawarenzeitlichen Gräbern wurden mit einem mit gegossenen Silber- oder Bronzebeschlägen verzierten Gürtel ausgestattet. Unter ihnen ist eine verzinnte bronzene Gürtelgarnitur mit Greifen- und Rankenmuster aus dem Grab 81 die bedeutendste. Sie ist nicht nur wegen der großen Riemenzunge ausgezeichneter Qualität und wegen der Greifenbeschläge mit Anhänger, sondern und in erster Linie wegen der Darstellung einer auf Greifen reitenden, eine Krone tragenden Frauenfigur auf der gegossenen bronzenen Gürtelschlinge sehr großer kulturhistorischer Bedeutung. Die anthropomorphen Darstellungen im awarenzeitlichen Fundmaterial sind nähmlich sehr selten. 298