A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-2. A népvándorláskor fiatal kutatóinak szentesi találkozóján elhangzott előadások. (Szeged, 1991)
S. Perémi Ágota: A Lesencetomaj-piroskereszti Keszthely-kulturás temető (Előzetes jelentés)
EIN GRÄBERFELD DER KESZTHELY-KULTUR VON LESENCETOMAJ-PIROSKERESZT (Vorbericht) S. Peremi Ágota Seit 1985, im Laufe der regelmäßigen Freilegung des in der Fachliteratur seit langem bekannten (1937,1961) Gräberfeldes kamen 205 Gräber zum Vorschein. Über die Ausdehnung und Belegungschronologie des Gräberfeldes stehen uns nur wenige Angaben zur Verfügung. Zusammen mit den früher freigelegten oder geborgenen Gräbern (ungefähr 280 Gräber insgesamt) ist annährend ein Viertel des Gräberfeldes erschlossen. Die Gräber befinden sich beinahe regelmäßig in N-S gerichteten Reihen. Die Bestatteten wurden W-O orientiert ins Grab gelegt. Das Gros der Skelette blieb in sehr schlechtem Zustand erhalten. In mehreren Fällen konnten nur die Beigaben freigelegt werden. Es wurden 12 leere Grabgruben und einige Gräber mit Skeletten sehr guten Zustandes, aber immer ohne Beigaben freigelegt. Es scheint so, daß die letzteren die jüngsten Gräber des Gräberfeldes darstellen. Es gibt Bestattungen, wobei das jüngere Grab ein älteres teilweise überlappte, aber nie zerstörte. Sie sind von chronologischem Gesichtspunkt aus sehr bedeutend. Die Auswertung des Gräberfeldes wird dadurch erschwert, daß beinahe die Hälfte der freigelegten Gräber f eplündert war. Spuren von Särgen wurden öfters beobachtet, vor allem in den frühen rauengräbern der Keszthely-Kultur. Anhand der Beigaben scheint es so, daß in den bis jetzt freigelegten Gräbern hauptsächlich Frauen und Kinder bestattet wurden. Für die Tracht der älteren Phase sind die kleinen Körbchenohrringe aus Edelmetall, Augenperlen, eiserne oder bronzene Armreifen mit Schlangenkopf charakteristisch. In dieser Zeit war die Verwendung von Stylusnadeln noch nicht allgemein verbreitet. Später nahm die Größe der bronzenen Körbchenohrringe zu und auch ihre Struktur veränderte sich. Häufige Funde sind die bronzenen Nadeln mit solidem oder gespaltetem Stiel, die melonenkernförmingen Perlen und die Armreifen aus verziertem Bronzedraht. Die Tongefäße sind verhältnismäßig selten. Bis jetzt sind 5 Gefäße, alle aus Kinderbestattungen, bekannt. Die beiden Eierbeigaben fanden sich ebenfalls in Kinderbestattungen. In drei Gräbern, darunter ebenfalls zwei Kinderbestattungen, wurden Holzeimer mit Eisenbeschlägen gefunden. Inwieweit es anhand der ärmlichen Beigaben beurteilt werden kann, ist die Anzahl der Männerbestattungen nicht groß. Bis jetzt wurden aus vier Gräbern Gürtelbeschläge sehr schlechten Zustandes freigelegt. Zwei davon stammen aus Kinderbestattungen. Das Gros der Funde besteht aus Eisenmessern, Schnallen, Ringen und Feuerschlägern. Der größere Teil der Bestatteten sollte schon christlich sein. Diese Annahme wird durch ein kleines Kreuz aus der reichsten Bestattung des Gräberfeldes unterstützt. Das Weiterleben der heidnischen Bräuche wurde nur in den Kinderbestattungen beobachtet. 168