A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-2. A népvándorláskor fiatal kutatóinak szentesi találkozóján elhangzott előadások. (Szeged, 1991)
Lőrinczy Gábor: A Szegvár-oromdűlői kora-avarkori temető 1. sírja
DAS GRAB 1 DES FRÜHAWARENZEITLICHEN GRABERFELDES VON SZEGVAR-OROMDŰLŐ Lőrinczy Gábor In dieser Arbeit werden das Grab 1 des frühawarenzeitlichen Gräberfeldes, dessen Freilegung seit 1980 kontinuierlich ist, und einige, sich an diese Bestattungen anschliessende Themenkreise behandelt. Das NO-SW-orientierte Grab enthielt eine Bestattung in drei Schichten. Ganz oben kamen ein Rindschädel und die Fußknochen vor. Darunter wurde eine partikulare Pferdebestattung und weiter darunter das Skelett einer ca. 16-18 Jahre alten, als mongoloid bestimmbaren Frau von leicht deformiertem Schädel freigelegt. (T.I) Aufgrund der Analyse der Zaumriemenbeschläge der partikularen Pferdebestattung konnte die Folgerung gezogen werden, daß sie im zweiten Drittel des 6Jahrhundertes in dem Karpatenbecken, aller Wahrscheinlichkeit nach von einem gepidischen Goldschmied hergestellt wurden und als Kriegsbeute in den Besitz dieser awarischen Gemeinschaft gelangten. Die auf entwickelte Handwerkskenntnisse hinweisende geschnitzte Knochenschnalle und der Knochenbügel, zu dem bis jetzt keine einzige Analogie bekannt ist, sind Bestandteile der vom Osten mitgebrachten materiellen Kultur der Awaren. Die partikularen Tierbestattungen (Pferde-, Rind- und Schafbestattungen) kommen in der Frühawarenzeit innerhalb des Karpantenbeckens überwiegend jenseits der Theiß vor. Die östlichen Parallelen und Vorbilder dieses Ritus sind bei den, auf der südrussischen Steppe freigelegten Bestattungen aus dem öJahrhundert zu finden. Außer der chronologischen Entsprechung spricht auch die gleicherweise ausgeführte Schinderei (die abgeschnittene Variante) für diese Verbindung. Die enge Beziehung zwischen den erwähnten Gebieten kann außer den ähnlichen Bestattungssitten auch durch die Frauenschmuckgarnitur bewiesen werden. Die Parallelen der einzelnen Stücke sind einzeln und in Gesamtheit im nördlichen Vorland des Kaukasus und in der Pontusgegend bekannt. Aufgrund der behandelten mehrmaligen Übereinstimmungen ist es anzunehmen, daß die Szegvárer Gemeinschaft zu einer Volksgruppe gehört haben dürfte, die durch die awarische Wanderung von der südrussischen Steppe in das Karpatenbecken gestürzt ist. 153