A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-1. (Szeged, 1986)
Régészet és határterületei - K. Zoffmann Zsuzsanna: Neue Antrhopologische Funde der neolithischen Körös- und Theiss-Kultur aus Ostungarn
dem Hinterhauptsknochen, sich auf beide Scheitelbeine lang dahinziehende, unregelmäßige, stellenweise aussetzende und schon Zeichen der Heilung zeigende Verletzungsspur. Am Ende der länglichen Hiebspur war das rechtseitige Scheitelbein durchbrochen. Endcoranial kann nur an dieser Stelle die Veränderung in Form von kleineren Rissen beobachtet werden. Auf Grund der unregelmäßigen Form der Verletzung können wir einen schweren Schädelbruch durch Hieb oder Fall voraussetzen,, den die junge Frau den Heilungsspuren nach überlebt hat. 4. Szarvas—Szappanos Im Laufe der Ausgrabung von J. Makkay sind auf dem Fundort in die KörösKultur gehörende Bestattungen ans Tageslicht gekommen (MAKKAY 1976). Von diesen enthielt Grab 1 ein Skelett, Grab 2 erwies sich aber als eine mehrfache Bestattung (?). Die zum Vorschein gekommenen Erwachsenen- und Kinderskelette lagen unmittelbar aufeinander, so daß ihre Absonderung im Laufe der Erschließung nicht möglich war und auch anläßlich der anthropologischen Bearbeitung stieß das Auseinanderhalten der Knochen der einzelnen Individuen auf Schwierigkeiten. Diese Arbeit konnte infolge der Fragmentiertheit des Knochenmaterials in nicht beruhigender Weise verrichtet werden. Die weiter unten folgende Aufzählung sondert auf Grund der fragmentarischen Schädel 6 Individuen ab, doch kann angenommen werden, daß in der Grube auch Knochen von mehreren Personen geruht haben. Angesichts dessen, daß die Identifizierung der Schädel und der dazu gehörenden Skelettknochen problematisch geblieben ist und dem Anschein nach aus der Grube auch verstreute Knochen zum Vorschein gekommen sind, gründet sich die Charakterisierung des Materials allein auf die Schädel. Die Skelettknochen kommen — insofern sie meßbar waren — in der Tabelle mit eigener Numerierung vor. Grab 1 — 53-59 jährige Frau (Tafel II. 1) Der stark deformierte, mit Wasserstein belegte Schädel ist sehr robust, insbesondere sein Gesichtsteil zeigt einen archaischen Charakter. Der Hirnschädel ist sehr lang, sehr schmal, ovo-sphenoid bzw. hoch-schmal, hausförmig. Die Stirn ist leicht fliehend, der Umriß des Schädeldaches bei dem Vertex stark gebrochen. Die Flachheit der Lambdagegend ist schwach, das Hinterhaupt kurvoccipital. Keine alveolare Prognathie, der Biß ist von bedecktem Typ. Das Gesicht ist breit, hoch; sein Umriß infolge der sich stark heraus biegenden Unterkieferwinkel breit, rektangulär. Die Orbitae sind groß, die Fossa canina ist sehr tief. Wegen der Fragmentiertheit kann die Form der Nase nicht beobachtet werden. Der alveolare Limbus ist stark verdickt, der knöcherne Gaumen sehr tief, der obere Gebißbogen sich auseinanderhaftend. Auf Grund seiner Indizes ist der Schädel ultrahyperdolichokran. auf Grund der Basion-Bregma-Höhe hyperchamaekran-hyperakrokran, auf Grund der Ohrhöhe ortho-akrokran. Die Stirn ist ultrahyper-eurymetop. Die rekonstruierten Proportionen der Nase fallen in die hyparchamaerrhine Kategorie. — Die Robustizität der Skelettknochen übertrifft nicht die durchschnittliche Robustizität der prähistorischen Frauenskelette. Die errechnete Körperhöhe ist laut Manouvrier und Pearson kleinmittelgroß, laut Bach hoch. Der Femur ist platymer, die Tibia von mesocnemem Index. — Bei der taxonomischen Bestimmung der bestatteten 44