A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1982/83-1. (Szeged, 1985)
Néprajz - Ifj. Lele József: Anlässe zum Tanz und wie in Tápé zum Tanz aufgefordert wird
ANLÄSSE ZUM TANZ UND WIE IN TÁPÉ ZUM TANZ AUFGEFORDERT WIRD József Lele jun. Die Leute von Tápé waren immer singfreudig. Da die alten Familien meist mit vielen Kindern gesegnet waren, wurde auch oft Hochzeit gehalten. Die Hochzeiten boten den Anlaß, zu tanzen, zu singen und zu musizieren. Die ganze Familie, groß und klein, feierte mit. Ein vertrauter Anlaß zur Vergnügung war der disznóbál (Schweineball), die unter dem Namen (csök) erwähnten Kindstaufen, (zöldágállítás) Rüstfeste und neben den verschiedenen Hausbällen auch die Namenstaggratulation. Den Kindern aber bedeutete die Kinderhochzeit (gyermeklakodalmas) und der Kinderball das wichtigste Ereignis. Bei Tanzvergnügungen in Tápé bestand keine feste Tanzordnung. Man tanzte zu der Musik, die gerade von den Musikern gespielt wurde. Der Haupttanz war der Csárdás, der langsam begonnen wurde und immer schneller getanzt wurde. Neben dem Csárdás war wahrscheinlich der als Kranich dübögős (darudübögős) bezeichnete „spring klopf". Tanz einer der ältesten Tápéer Tänze, doch auch der Marsch (mars) hat eine ähnlich alte Tradition. Die Kinder lernten schon in sehr jungem Alter die Tápéer Tänze. Bei Hochzeiten hatten sie die Möglichkeit, zuerst mit gleichaltrigen Partnern zu tanzen, es folgten später die Bälle. Während es bei Hochzeiten keine Aufforderung zum Tanz gab, wurden die Mädchen auf dem Ball durch Zwinkern, Zurufen, Winken oder mit einer ungezwungenen Bitte zum Tanz gerufen. In Tápé gab es mehrere berühmte Ballsäle, in denen früher die Zitherbanden (citerabandák), seit Anfang der 50-er Jahre Bauernmusikchöre zum Tanz aufspielten. Mein Aufsatz macht den Leser mit der Tanzerziehung der Kinder bekannt und zeigt die Bräuche der Jugendlichen, der mittleren Generation und der Alten, die sich bei der Aufforderung zum Tanz herausgebildet hatten. Ich schaue auf die ältesten Bräuche zurück und beschreibe aus eigener Erinnerung die die Hochzeits- und Ballgewohnheiten in den fünfziger Jahren. Unter anderem werden die „dug-bälle", der berühmte Tápéer „kurtabál" und die in der Fastenzeit üblichen Wald-Bälle erwähnt. Abschließend wird ein Blick auf die Vergnügungen unserer Zeit, die Diskothek geworfen und auch auf die Gelegenheit zur Unterhaltung, die die heutige Jugend hat und unter denen die Hochzeite neinzig die Möglichkeit bieten, ähnlich wie die Vorfahren — auf Tápéer Art sich zu vergnügen. 233