A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1980/81-1.(Szeged, 1984)

Néprajz - ifj. Lele József: Das Tápéer Bokréta-Ensemble

Paulini В., Naplójegyzet. BL. 1938. IV. 8. 6. Pálfi Cs., A Gyöngyösbokréta története. Tánctudományi Tanulmányok. A Magyar Táncművészek Szövetsége Tudományos Tagozata, Bp. 1970. 115—161. Szendrei Zs., HSZ. 1941. VIII. 6. Tápé története és néprajza (továbbiakban: Tápé) Tápé, 1971. Szerk.: Juhász Antal. Adatközlők Karai György (1926—) Kószó Mojé István (1909—) Kószó Mojé Istvánné Ács Mária (1916—) Lele Ambrus (1925—) Lele József (1916— a Szerző nagybátyja) Lele József né Lele Ilona (1912—) Miklós Szatying Pál (1913—) Molnár József (1908—1977) Török Lajos (1912) Török Lajosné Nyinkó Erzsébet (1915—) Török József (1923) a Tápai Bokréta utolsó vezetője (1943—1948). DAS TÁPÉER BOKRÉTA-ENSEMBLE von József Lele jr. In Ungarn reichen die Wurzeln der Volskunstbewegung „Gyöngyösbokréta" (Perlenstrauss) bis in das vorige Jahrhundert. Im Sommer 1896 pflügten, säten und vergnügten sich Bauern aus der Provinz in Budapest gerade so, als ob sie zu Hause wären. Man hatte zu dieser Gelegenheit ein ethnographischen Dorf gebaut, um den Pester Leuten die Bauernkultur in einer entsprechenden Umgebung vorführen zu können. Es war in der Zeit der Selbsbesinnung, als man bereits halbwegs bewusst, die ungarische Volkskultur durch einige, die Tradition schützende Siedlungen, retten und pflegen wollte. Durch die Mitarbeit einiger bekannter Volkskundler, lebte das Interesse für die Volkskunde am Ende der zwanziger Jahre neu auf und erreichte 1931 seine volle Entfaltung mit der Gründung der Vereinigung „Gyöngyösbokréta." In den Jahren von 1931 bis 1948 trafen sich, anlasslich des 20. August's, die Volksensemble der Dörfer: Sie sangen und tanzten tagelang vor dem ausverkauften Stadt Theater. Der die ungarische Gesellschaft vertretende Volkskünstler feierte gemeinsam mit den Menschen der Hauptstadt. Die Bevölkerung konnte jährlich die Kultur von 75 bis 80 Dörfern kennenlernen. Im Sommer 1934 wurde die Vereinigung „Bokréta" in Tápé gegrün­det. Der Leiter der landesweiten Bewegung, Béla Paulini, kam persönlich in das kleine Dorf in der Nähe von Szeged. Bei seiner Ankunft veranstaltete die Jugend des Dorfes einen Ball, auf dem auch Béla Paulini mit den Vorstehern des Dorfes erschien. Man wählte Gesellen, Mädchen und Jungver­mählte aus, die dann unter der Leitung des Obernotars László Deák die aus 12 Paaren bestehenda Tápéer Bokréta—Vereinigung bildeten. Zu ihrem ersten Auftritt — noch im selben Jahr — erschienen die Tápéer mit einem Hochzeitsspiel in traditionellen Trachten. Ihre charakteristischsten Tänze — der Kranichtanz (darudöbögös), der Flaschentanz (üvegestánc), der Marsch —zählten schon im ersten Augenblicke zu den besonderen und individuellen Tänzen. Ihre Trachten wirkten durch ihre Einfachheit und Reinheit bezaubernd. Die Tápéer Folkloretradition ist ausserordentlich reichhaltig. Dieser Reichtum wurde dadurch bestätigt, dass man in jedem Jahr die Vorführung neu gestalten konnte. So wurden^ neben dem Hochzeitstanz das Fischerleben (halászélet, der Flaschentanz, der Besentanz (söprutánc), später dann ein Flecht-und Spinntanz (Sodró-folyó), der Kleine —Stuhl — Tanz, (kisszéktánc) der Stabtanz (pálcatánc), der Mützentanz (sapkatánc) der Schweinehirtentanz (kanásztánc) sowie das Singund Tanzspiel „Merigetőn" vorgeführt. Als der Obernotar Deák in den Ruhestand ging, übernahm der Lehrer und Kantor Mihály Csóti die Leitung und von ihm übernahm dann seine Frau die Verantwortung. Das Tápéer Ensemble konnte in jedem Jahr auf dem Budapester Folkloretreffen erscheinen. Dazu gesellten sich andere Aufritte in Szeged und in Städten der Provinz. Eine geplante Amerikatournee wurde vom Kriegsausbruch durchkreuzt. Das Wirken des Tápéer Ensembles „Bokréta", ist bis zum heutigen Tag im Gedächtnis der älteren Tápéer Gene­ration lebendig. 218

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