A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1978/79-1. (Szeged, 1980)

Börcsök Vince: Angaben zu der Schnapsbrennerei und dem Brandtweingenuss in Szeged und der Umgebung

ANGABEN ZUR SCHNAPSBRENNEREI UND DEM BRANDT WEINGENUSS IN SZEGED UND DER UMGEBUNG von Vince Bőrcsök Die Traditonen der Schnapsbrennerei und des Branntweingenusses können wir in unserer Gegend seit dem XVIII. Jahrhundert verfolgen. István Vedres erwähnt im Jahre 1799 53 Kessel zum Brennen Schnapses. Die meisten Scnhapskneipen waren im Stadtteil „Palánk". Sie waren meist von Serben gemie­tet und sie haben nur 8 Forint Miete bezahlt. Die Miete der Weingaststätten wurde in 25 Forint festgesetzt. Das drückt gut aus, dass die Szegediner lieber Wein getrunken haben. Der Schnaps war das Lieblingsgetränk der Serben. Das Rohmaterial der Schnapsbrennerei war meist der Treber. Auf der Schwarzerde in der Umgebung der Stadt entwickelte sich der Weinbau. Nach der Verwüstung der Phylloxera verbreitete sich der Weinbau auch auf dem Sand. Die primitive Technik der Weinverarbeitung schuf gutes Rohmaterial zur Schnapsbrennerei. In der Weintrotte blieben viel Zucker und Aroma. Der Treber nach dem értsen Treten gab den meisten Schnaps. Der Treber nach dem dritten Treten, weiterhin der des Tresterweins waren zur Schnapsbrennerei nicht geeignet, sie wurden als Futter verwendet. Neben dem Treberschnaps wurde auch Kornbranntwein und Branntwein aus verschiedenstem Obst — oft zusammengemischt — hergestellt. Der Branntwein aus Zuckermelone war auch bekannt. Die Fertigkeit der Schnapsbrennerei war ausserordentlich primitiv, aber sie entsprach dem Zweck. Auf einen Kessel wurde ein Kupferkessel gesetzt. Er wurde mit Zapftrog bedeckt. Das Dampfrohr wurde am Deckel des Holzgefässes herausgeführt. Im Bottich mit Kühlwasser wurde es nach dem Bruch in rechtem Winkel hinuntergeführt, dann 10 Zentimeter vom Boden am unteren Teil des Bottichs herausgeführt. Nach der Füllung des Kessels schmierte man die Öffnungen mit Roggenkleie ein. Mit grossem Feuer erwärmte man den Kessel, bis die Wodka zu tropfen anfing. Danach wurde der Branntwein auf langsamen Feuer mit Klotz gekocht. Sie haben oft den Alkoholgehalt der Wodka kontrolliert. Man goss einen Löffel Wodka aufs Feuer, wenn sie in Flammen aufschlug, kochten sie den Schnaps weiter, wenn sie lieber das Feuer löschte, hörten sie mit dem Kochen auf. Vor der Verfeinerung spülte man den Kessel aus und danach setzte man die Wodka auf. Bis zum Ende Hessen sie den Branntwein auf langsamen Feuer tropfen. Der erste Liter war sehr stark und wurde „Kupferanfang" ganannt. Zum Einreiben verwendete man ihn. Man Hess den Schnaps 52 Grad (Alkoholgehalt) sein. In Flaschen, manchmal in Fässern wurde er gelagert. Branntwein wird vorwiegend von Männern getrunken. Sie nehmen ihn in den Bouteillen mit sich, die von den Söpfern Szegeds und Hódmezővásárhelys gemacht wurden. An den ausgezeich­neten Tagen des Bauernlebens, bei Schweineschlacht, Dresche, nach der Beendigung grösserer Ar­beiten tranken sie Schnaps. Die Frauen tranken ihn mit Honig und Anis gewürzt. Aus verschiedensten Obstarten, Gewürzpflanzen und Heilpflanzen machten sie Schnaps für Kranken. Man verwendete diese als Medikament gegen viele Krankheiten. 112

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