A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1978/79-1. (Szeged, 1980)

Visy, Zsolt: Römische Schnellwaage im Museum von Szentes

G'-G Abweichung % I. 330,2 g +2,75 g +0,84% II. 323,89 g -3,56 g -1,09% III. 327,45 g ±0 ±0 Natürlich war die Toleranz in Wirklichkeit viel größer; dies ergibt sich auch schon aus den kleineren oder größeren Distanz-Unterschieden gegenüber der prinzipiell richtigen Distanz. In der Skala I. schwankt die Pfund-Einteilung zwischen 25,8—27,2, die Unzen-Einteilung zwischen 1,3—3,2 mm; dagegen bewegt sich die Pfund-Ein­teilung der Skalen II. und III. zwischen 9—10,8 bzw. zwischen 2,2—5,6 mm. Wie man sieht, je kleiner die Einteilungsdistanzen sind, umso größer wird die Ungenauigkeit. Aber es ist doch auffallend, daß eine Waage zum alltäglichen Gebrauch mit einer ver­hältnismäßig so großer Genauigkeit funktionierte. Selbstverständlich vermochte sein Meister dieses trotz seiner Einfachheit doch komplizierte Instrument nur auf Grund genauer Berechnungen und gründlich experimentierter Methoden zu verschaffen. 6 Vergleicht man die verschiedenen Distanzen der Waagenarme untereinander, so wird es nicht besonders schwer die Bewandtnis der Waagen-Herstellung herauszubekom­men, d. h. jene Kunstgriffe zu erraten, wodurch es erreicht wurde, daß man in drei verschiedenen Stellungen der Waage mit demselben Laufgewicht bis zur Grenze von 50 Pfund Belastung wiegen könne. Die folgenden Ausdrücke verraten die Kon­struktion der Waage: 26,6:10:3,37^47:18:6 oder 8:3:1^ 16:6:2 Es ist leicht einzusehen, daß das Verhältnis der Einteilungsdistanzen und der Last­arme aller drei Skalen nahezu 1:2 ist, und daß das innere Verhältnis beider Reihen (in den drei Skalen) dasselbe ist: 8:3 :1. Es ist vermutlich kein Zufall, daß der Grund­wert aller Berechnungen, die durchschnittliche Größe der Skala I. 26,6 mm ist, denn dies ist nahezu der Maßstab: 1 Unze =25 mm. Es folgt aus dem Verhältnis 8 :3 :1, daß die Skala II. dreimal, und die Skala III. achtmal soviel Einteilungsdistanzen hat, als die Skala I. Dies ist in der Tat so, nach­dem Skala I. bis 5 Pfund, Skala II. zwischen 5—18, und Skala III. zwischen 15—55 Pfund wiegt. (Es wäre auf Skala II. Platz für noch einen Wert am Anfang und Ende vorhanden gewesen, aber man brauchte diesen nicht mehr.) Die richtige Wahl der Verhältnisse hatte auch zur Folge, daß 7 Unzen auf die nützliche Länge der Waagen­stange genügten : 5 auf den Kraftarm, und 2 auf den Gewichtarm; so wurde der Wie­gungsbereich des Istrumentes — mit den gerade notwendigen Widerholungen — von о bis 55 Pfund kontinuierlich. Die Tatsache, daß jeder Gewichtsarm nahezu das Doppelte der dazugehörigen durchschnittlichen Einteilungsdistanz ausmacht, kommt daher, daß der approximative Wert des Laufgewichtes 2 Pfund ist, nachdem 1 Unze J 8 Par et, O., (op. cit.77) schlug eine Lösungsmöglichkeit vor, aber seine Methode ist kaum zu­treffend. Er glaubte nämlich, der Meister hätte vom Wert des Last- und Kraftarmes sowie von der maximalen Belastung aus die Größe des Laufgewichtes erschlossen. Es wurde dabei nicht wahr­genommen, daß man dieselbe Aufgabe auch einfacher, und vor allem, genauer lösen kann, wenn man nämlich vom Verhältnis der Lastarme und der dazugehörigen Teilungsdistanzen ausgeht. 307

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