A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1978/79-1. (Szeged, 1980)

Téglásy Imre: Jakab Fialas Kleinepos „Szegedis” als Ausdruck des Hungarus-Bewusstseins

JAKOB FIALAS KLEINEPOS „SZEGEDIS" ALS AUSDRUCK DES HUNGARUS-BEWUSSTSEINS von Imre Téglásy Jozef Fiala (Rákos, 1696 — Breznóbánya 1733), der slowakischer Herkunft war, bekam, in den Piaristenorden getreten, den Namen Jacobus a Sancte Felice. Nach der Rekonstruierung seiner biographischen Angaben und der Übersicht seiner nur von den Titeln bekannten Werken, besprechen wir das auch Druck im erschienenen Kleinepos „Szegedis" lateinischer Sprache mit Hilfe von Überset­zungspartien. Dieses Werk erschien ohne die Angabe des Namens vom Verfasser 1735 in Ofen (Buda) als Abhang zum predigttheoretischen Werk László Deménys. Fiala bearbeitet hier die Mythologie der ungarischen Landnahme — nach einem besonderen Gesichtspunkt — auf Grund des sogenannten Hungarus-Bewusstseins. Bei der Interpretation vom Fialas Werk wurde darauf verweist, dass sein Verfasser den gemeinsemen Reichsgedanken für die in sog. historischen Ungarn lebenden Völker eigen macht. In diesem Zeichen betont Fiala nicht die nationalen, voneinander trennenden Züge, sondern die verbindenden, die Reichszüge. Fiala, seinem Zeitgenossen, Paul Lisznyai ähnlich, wider­setzt sich apologetisch den ausländischen Behauptungen, die die Ungarnländer für ungebildet halten. Beide werden dadurch verbunden, dass beide die Kultur, Geschichte des gemeinsam betrachteten Landes gegenüber den ausländischen Einwänden verteidigen. Fiala betrachtet die auf dem Gebiet des Landes lebenden Völker gleichsam als Szythen, also als Altmagyaren. Fiala besteht noch mit diesem Ausspruch auf Grund des Hungarus-Bewusstseins, hebt die gemeinsamen Züge hervor. Lisznyai bemuht sich schon, der praenationalistischen Auffassung nach, um die Absonderung der nationalen Züge. Fialas „Szegedis" ist also zu der ideologie-geschichtlichen Richtung zu rechnen, die „den Patrio­tismus der feudalen Staatsbürgerschaft" der slowakischen katolischen und evangelischen Intelligenz ausdrückt, „die sich von der Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelt hatte, ihre Blütezeit von den 1690-er Jahren bis um 1770 gelebt hatte, und sinnlos geworden verschwand, als die Völker des alten Ungarns auf den Weg der nationalen Entwicklung traten" (nach Andor Tarnai). 205

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