A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1976/66-1. (Szeged, 1978)
Hegedűs, Katalin. Der Tumulus mit dem Grubengrab von Szentes-Besenyőhalom
In die erste Gruppe teilte er die sog. Grubengräber, wo sich das Hauptgrab in den grossen Kurganen in der Mitte des Hügels befindet. Die viereckige Grabgrube ist nicht tief in die Basis des Hügels eingegraben. Die Orientierung der Gräber ist mit leichter Abweichung W —0, die Toten liegen auf dem Rücken, die Arme sind entweder neben dem Körper ausgestreckt oder im Ellenbogen eingebogen auf das Beckenbein gelegt. Die Füsse finden wir oft in aufgezogener Lage — in der sog. „Krötenlage" vor. Auf den Skeletten und in ihrer Umgebung, auf dem Grabboden sind oft Ockerspuren wahrzunehmen. Die Bestattungen führen überhaupt keine Gefässbeigaben. Das Charakteristikum und die häufige Folge der Grabkammerausbildung der „Ockergräber" ist noch die Holzkonstruktion dieser Gräber, ferner die Verschalung des Grabgewölbes bzw. die Abdeckung der Mündung des Grabschachtes mit einer Bretter —Balkenkonstruktion. Von den Kurganen Ungarns wurden noch in Balázshalom, 15 Pipáshalom, 16 Balmazújváros—Kárhozotthalom 17 und neuerdings in Barcé18 bzw. Besenyőhalom Bretterspuren wahrgenommen. Gy. Gazdapusztai hat die mit Balken verschalten, hausdachförmig bedeckten Grabgewölbe enthaltenden Hügel in die zweite Gruppe der Kurgane gereiht. In diesen wurden — laut seiner Beobachtungen — die Toten seltener auf den Rücken gelegt, sondern häufiger in Hockerlage bestattet. Auch die Zahl der Beigaben nahm zu; Schläfenringe aus Bronze oder Kupfer, Perlen, kleine Bronzespiraien sind die charakteristischen Typen. Die Orientierung ist hier im allgemeinen W —0. Den dritten Typ der Hügel vertreten die Brandbestattungen, die als Beigabe sehr selten schnurverzierte Keramik enthalten. Laut Gy. Gazdapusztai zog sich das Volk der ungarländischen grossen Kurganen von der pontischen Steppenzone durch die Gegend der unteren Donau nach dem Alföld hinauf. Dieser von ihm Kurgan I. —IL genannter Block entspricht eigentlich der älteren Phase der Jamnaja —Kultur. Von ihm stammt auch die Hypothese, dass in unserem Gebiet die älteste Kurgangruppe nicht zu Beginn der Frühbronzezeit — also um 1900 v. u. Z. — sondern um ein gutes noch früher, zu Ende der Bodrogkeresztur-Kultur erschienen ist. Seine mit typologischen, siedlungsgeographischen und anthropologischen Argumenten unterstützte Hypothese wurde auch von der neueren Forschung bestätigt. 19 Die sich auf die reiche internationale Fachliteratur stützende, jüngste Synthese des Problemenkreises verdanken wir I. Ecsedy. 20 Ecsedy hat unsere einheimischen Funde auf Grund der ausländischen Erschliessungen umgewertet und unsere Kurgane innerhalb der Periode zwischen der echten Kupferzeit und der Ausbildung der Bronzezeit in eine relativ und absolut chronologische Reihenfolge eingefügt. Der kleine Erschliessungsindex und die Armut unserer Hügelgräber an Beigaben ermöglichen — meiner Meinung nach — auch nicht mehr, als was er verrichten konnte. 15 Zoltai L., Debrecen környéki halmok [Hügel in der Umgebung von Debrecen]. DJ 1916. 16 DJ 1910. (Debrecen, 1911) 36.— 17 S. Anm. 9: Csalog, J., а. а. O. (1954) 18 Ecsedy, L, Eine neue Hügelbestattung der „Grubengrab"-Kultur [Kupferzeit-Frühbronzezeit] in Dévaványa. Mitt. Arch. Inst. 2 (1971) Bp. S. 21. 18 Ecsedy, L, A New Item Relating the Connections with the East in the Hungarian Copper Age. MFMÉ 1971—72. S. 9—17. 20 Ecsedy, L, Die Grubengrabkurgane und Elemente von Steppenursprung in der Ungarischen Frühbronzezeit. Acta Arch. 27 (1975) S. 277—284. 37