A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1974/75-1. (Szeged, 1975)
Hegyi András: Die Fabrikindustrie von Szeged zur Zeit der Gömbös-Regierung 1932–1936
die Lebensmittelindustrie 40% aus. Die wichtigsten Produktionssphären der Leichtindustrie waren die Fleischwaren- und Mühlenindustrie, sowie die Tabakindustrie. Von aller grösster Wichtigkeit war in der Leichtindustrie die Textilproduktion und darin die Hanf- und Flachsverarbeitung. Die Leder- und Borstenindustrie, die Holzindustrie und Buchdruckerei waren an dem Produktionsumfang in kleinerem Masse teilhaftig, als die schon erwähnten Industriezweige. Die Bedeutung der Schwerindustrie verschwand neben der Leichtindustrie. Die Wirtschaftskrise von 1929—1933 verhing eine schwere Prüfung über die ganze ungarische Fabrikindustrie, und hatte eine katastrophale Wirkung auf das Wirtschaftsleben von Szeged. Es folgte hauptsächlich daraus, dass die veralteten Manufakturbetriebe und Kleingewerbe noch immer eine grosse Rolle in der agrarindustriellen Stadtwirtschaft spielten. Die Wirtschaftskrise traf deshalb viel mehr die Landwirtschaft und Kleingewerbe, als die Fabrikindustrie, die die Krise zwar durchmachte, sie aber besser überstanden hatte. Zur Zeit der Krise lösten sich nur wenige der modernen, grossen Fabriken in Szeged auf, die meisten konnten nicht nur bestehen, sondern haben ihre Lage nach der Krise stabiliziert. Mehrere Kleinbetriebe und Werkstätten aber wurden wegen der ausserordentlichen Belastung, die sie nicht ertragen konnten, aufgelassen. Unter der Krise leideten auch in Szeged hauptsächlich die Werktätigen. Die Zahl der Arbeitslosen erhob sich, der Arbeitslohn wurde herabgesetzt. Diese Lage erschwerten noch die schweren Lebensverhältnisse der Arbeiterklasse, die Teuerung, die nassen Wohnungen, die unerträglichen hygienischen Zustände. In 1933 und 1934 zeigte sich in der Fabrikindustrie von Szeged eine kleine Besserung, das Auflassen und der Abbau der Betriebe trat zurück. Man sah in einigen Betrieben sogar eine gewisse Entwicklung. Die langsame Geschäftsverbesserung dauerte auch im Jahre 1935 und auch der Produktionsumfang hob sich beträchtlich. Der Beweis für die wirtschaftliche Entwicklung in der Fabrikindustrie war in 1936 schon gut wahrnehmbar, obwohl die Entwicklung weder unter den Wirtschaftszweigen, noch im Tempo gleichmässig war. .15* 227