A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1974/75-1. (Szeged, 1975)
Börcsök Vince: Beiträge zu den Traditionen der Kellerbauweise, der Weinkelterung und -Lagerung im Sandgebiet um Szeged
BEITRÄGE ZU DEN TRADITIONEN DER KELLERBAUWEISE, DER WEINKELTERUNG UND -LAGERUNG IM SANDGEBIET UM SZEGED von Vince Börcsök Der Weinanbau in den Sandgebieten erfuhr um die Jahrhundertwende, nach dem erinnerlichen Reblausbefall einen neuen Aufschwung. In zwei-drei Jahren fingen die Rebstöcke an, die ersten Früchte zu tragen. Bald kamen die Sorgen um die Weinaufbewahrung; es hiess: Weinkammern und Weinkeller zu bauen, den nötigen Bestand an Fässern anzuschaffen. Vorerst wurden noch keine Keller errichtet. Der gekelterte Most wurde in Fässern, in den Kammern untergebracht. Die Fässer stellten Szegeder Böttchermeister her. Der Wein in den Kammern war verschiedenen Gefahren, sommers der Hitze, winters dem Frost ausgesetzt. So ging man allmählich auf grösseren Weinpiatagen zum Bau von Kellern über. Der Keller konnte ein vom Gehöft abseits stehender Bau sein, aber Keller wurden auch an das Wohnhaus gebaut. Bedauerlicherweise brachte man im Keller nicht nur Wein, sondern auch noch Kartoffeln, Sauerkraut, den Gemüsevorrat der Familie, Milchprodukte u. s. w. unter, was sich auf die Weinqualität nachteilig auswirkte. Die Kellergrösse hing von der Grösse des Weingartens und den materiellen Möglichkeiten der Inhaber ab. Nach jahrzehntelangen Beobachtungen entstanden auch Keller, in denen auch schon die edlen Schimmelpilze vorzufinden waren. Die Verarbeitung der Weinbeeren erfolgte in der ersten Zeit in Tretbottichen. Vor der Jahrhundertwende wurden die aufbereiteten Weintrauben in gebastelten Weinkeltern gepresst. Nach der Jahrhundertwende erschienen die die Tretbottiche ablösenden Traubenmühlen, und nach dem ersten Weltkrieg die Serienkeltern. 214