A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)

Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Varga, Imre: Die biologische Altersbestimmung der anthropologischen Funde des awarenzeitlichen Gräberfeldes von Kunszállás

Die prekursore Substanz des Collagens ist das bessere Löslichkeit besitzende Procollagen. In den knorpelig oder bindgeweblich vorgebildeten embryonalen Betten der Knochen werden sich die Proportionen des Procollagens und Collagens zum Vorteil des ersten, während in der reifen Knochensubstanz zu dem des lezteren verschoben werden (Farkas—Lengyel—Marcsik 1972). b) Kalzium: in seinem Gesamtquantum macht es 11,5—25,0 Prozente des Knochengewichts aus. Seine Proportion in der kompakten Knochensubstanz ist höher, als in der Spongiose. Sein absolutes Quantum wird von dem Lebensalter des Individuums und auch von gewissen pathologischen Prozessen beeinflusst. Beim Mangel an Vitamin D, im Falle von hormonalen Störungen, Gravidität und Lakta­tion wird sich sein Quantum verändern (Farkas—Lengyel—Marcsik, 1972). In dem Knochen kommt das Kalzium teils in Form von Apatitkristallen, teils mit anderen Salzen verbindet, oder in der Zwischenschicht des Doppelmantels des Kristallwas­sers vor. In dem letzten Fall handelt es sich um ionisiertes Kalzium, welches unter ihnen das beweglichste ist; mit seiner Hilfe kann der Organismus die in der Kal­ziumschicht des Plasmas erfolgten Veränderungen entfernen. c) Phosphor: sein Gesamtquantum macht 8—16 Prozente des Knochengewichts aus, — abhängig von dem Kalkgehalt der Knochensubstanz (das ist ungefähr gleich [Ca/P Proportion 1,667]), von dem Lebensalter des Individuums (Farkas—Lengyel— Marcsik 1972). In den Knochen finden wir den Phosphor in anorganischer Bindung verbindet mit Kalzium, oder in organischer Bindung in Form von Esterkombinationen. Der Phosphorgehalt unserer Nahrung ist hoch, die Störungen im Phosphorstoffwechsel des Organismus sind nicht die Folgen des Stoffmangels, sondern eben umgekehrt — die des Vitamin D Gehalts und der infolge der im hormonalen Zustand erfolgten Veränderungen auftretenden Störungen. Die Vermehrung des Phosphorgehalts in den Knochen ist relativ hoch. Am Ende des Vermehrungsprozesses, nach der Schlies­sung der Epiphysenfugen beginnt sich der Phosphorgehalt zu vermindern, und bald stellt sich die für den Adultus charakteristische Proportion zwischen Ca und P 2, 2:1 ein (Fourman 1960). d) Karbonat: sein Gesamtquantum macht 1,5—5,0 Prozente des Knochen­gewichts aus. Sein Gehalt in der Knochensubstanz verändert sich abhängig von den quantitativen Proportionen der anderen anorganischen Komponente der Grund­substanz, und von den physiologischen und pathologischen Prozessen. Die Karbo­nate kommen in 75—85 Prozenten als CaC0 3 , in 10—15 Prozenten als MgC0 3 , und in 3—5 Prozenten als Na 2 C0 3 im Knochen vor (Farkas—Lengyel—Marcsik 1972). MATERIAL UND METHODIK In der Nähe von der Schweinemastanstalt der LPG Alkotmány in Kunszállás ist eine Sandgrube freigelegt worden. Im Laufe der Erschliessungsarbeiten hat man die Überreste einer Siedlung aus der Sarmatenzeit — unter der Leitung von der Ar­chäologin Elvira H. Tóth aus dem Katona-József-Museum von Kecskemét —, weiterhin 25 Gräber aus der Spätawarenzeit freigelegt. Es sind viele archäologische Beigaben und anthropologische Funde guten Erhaltungszustandes ausgegraben worden. Die erste Phase der Erschliessung ist im Juni 1967 beendigt. In der zweiten Phase (im Juni —Juli 1970) sind weitere 25 Gräber aus der Awarenzeit freigelegt worden (H. Tóth, 1968). Der grösste Teil des Gräberfeldes ist immer noch unauf­130

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