A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)
Gallé, László: Epiphytenvegetation der Weisspappelstämme von den sandbindenden Wäldern der Grossen Ungarischen Tiefebene
Physcia tenella BITT. Sie ist eine sehr häufige, Apothezien nur selten entwickelnde, immer soredische, weissfarbige, kleine Laubflechte, mit schmalen Lappen gewimperten Lagerrandes. Sie kommt nicht nur an den Bäumen, sondern auch auf den unebenen, rissigen Borken der abgestorbenen Holzstämme vor. Unten den Laubflechten ist sie eine Pionierart, eine der Charakterarten der Assoziation Physcietum ascendentis. C) Strauchflechten Cladonia coniocraea (FLK.) SANDST. Das grundständige Lager, „Thallus Primarius" besteht aus lange bleibenden, ziemlich grossen Lappen. Es last sich an seinen stift-, horn- oder schmalen trichterförmigen Lagerstielen leicht erkennen. Sie kommt gewöhnlich an den nasseren Oberflächen der basalen Teile der Stämme vor. Ihre Form,/, ceratodes (FLK.) AND. kommt öfter als die Stammform vor. Cladonia magyarica VAIN. Diese ausgesprochen xerophile, einen sich sehr aufwärmenden, kalkhaltigen Sandboden vorziehende Flechte dringt manchmal selbst bis auf die Höhe von 50—120 cm an den ein wenig gebogenen und so zu Ansiedelungen geeigneten Baumstämmen hinauf, wo sie sich mit Laubmoosen gesellt. In dieser Hinsicht entspricht ihr ökologischer Anspruch der Form Cl. magyarica var. pocilliformis (VAIN.) PÍSUT. Diese Epiphytenabart ist: f. corticicola n. f. m. Die Beschreibung der neuen Varietät ist die Folgende: Differt ab typo laciniis densioris minoribusque, 1,9—4,6 mm longis et 1—2 mm latis. Podetia etiam sunt minora, 7—17 (18) mm longa et in medio 1,5—3 mm crassa, minus squamosa et superne haud folioso-frondosa. Diameter scyphorum podetiorum inter 2—5,5 mm intermittant. Locus classicus: Hungária, Comitatus Csongrád, prope pagum Asotthalom, in silva reservata "Emlékerdő'\ ad corticem Populorum al barum et P. canescentium. Alt. ca 114 m. s. m. Typus: In herbario Musei de Móra Ferenc nominati Szegediensís. Evernia prunastri (L.) ACH. Ein oder zwei einsamstehenden Lager kommen an den unebenen oder glatten Oberflächen der Stämme, im Niveau unter der Höhe von 1 m stellenweise vor. Hier können Fruchtkörper niemals gefunden werden. Einzelnpflanzen mit Soredien sind aber häufig. Sie ist eine der Ordnungscharakterarten der Assoziation Parmelioso Physcietum ascendentis. Ihre Formen und Varietäten sind hier: /. prunastri, f. angustata FLOR., /. luxurians HARM., /. soralifera (RÄs.) FLOR.,/, soredifera (ACH.) OLIV., var retusa (Асн.) Асн. Ramalina farinacea (L.) Асн. Ihre Exemplare mit hinunterhängenden Lagern, die am Rand der Lappen reichlich sorediös sind, sind nicht selten. Sie kommt häufiger als Ramalina fraxinea oder R. pollinaria in der Assoziation Ramalinoso Physcietum vor. Ramalina fraxinea (L.) ACH. Sie ist eine stellenweise vorkommende, in einzelnen Exemplaren erscheinende Strauchflechte, die an Weisspappelstämmen in einem fruktifizierenden Zustand nur selten beobachtet werden kann. Sie kommt gleichfalls in der Assoziation Ramalinoso Physcietum ascendentis vor, als eine Differentialart davon. Ramalina pollinaria (LILJEB.) ACH. Sie kam nur in einigen Exemplaren von dem mittleren Teil der Pappelstämme zum Vorschein. Ihre kurzen, röhrenförmigen, aufgedunsenen Lappen sind graugrünfarbig, längsseitig geädert. Sie kommt in der Assoziation Ramalinoso Physcietum ascendentis vor, als eines der am spätesten erschienenen Mitglieder der Schlussassoziation. Anaptychia ciliaris ((L.) ACH. Ihre grossen, strauchartigen, graubraunen, zweigförmig gelappten Lager auf den basalen Teilen der Stämme bilden einen üppigen Bartbezug, stellenweise auf mehr verschatteten Oberflächen bei einer Beleuchtung von 450—1100 Lux. Auch die Apothezienbildung ist nicht selten. Sie ist die mit hohem (D = l —4) Bedeckungsgrad vorkommende Charakterart der Assoziation Permelietum acetabulae. Ihre Abarten sind:/, agriopa (ACH.) BOIST., /. platyphylla (WALLR.) FLOT., /. verrucosa (ACH.) HARM., var. erinalis (SCHLEICH) RABH. und ter. penicilliferum. 31