A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)
Kulcsár Péterné: Briefe von Bálint Bellosics an Antal Herrmann
BRIEFE VON BÁLINT BELLOSICS' AN ANTAL HERRMANN von Frau Margit Kulcsár Im Handschriftenarchiv der Zentralbibliothek der József Attila Universität befindet sich unter anderen Antal Herrmanns Nachlass. Herrmann war einer der Gründer der ungarischen Volkskunde, er hatte gute Beziehungen zu den ungarischen und ausländischen Forschern und war von organisatorischem Talent. So ist sein Nachlass reich an wissenschaftshistorischen Dokumenten. Als Pädagog hat er eine Unzahl von seinen Schülern zu der volkskundlichen Arbeit hinzugezogen, er hat sie auf ihre Laufbahn geführt und verfolgte ihre Arbeit. Bálint Bellosics war auch ein solcher Schüler von ihm. Nach Beendigung des Budaer Pädagogiums erhielt Bellosics die Lehrbefähigung für das Lehrerseminar, von 1892—1916 war er Lehrer, von 1913 Direktor der Lehrerbildungsanstalt •von Baja. Bellosics, der von Muraköz stammte, beschäftigte sich anfangs mit den Wenden, und in Baja wurde er einer der hervorragendsten Mitwirker der südslawischen Ethnographie. Aus seinen Briefen an Antal Herrmann erkennt der Leser das beispielhafte und ehrenwerte Leben eines werktätigen Mitarbeiter unserer Ethnographie und Pädagogik. Diese Dokumente enthalten zahlreiche, noch nie publizierte Angaben bezüglich sowohl der Volkskundengeschichte Ungarns wie auch der Ethnographie der auf ungarischen Gebieten lebenden Nationalitäten. Der Zeitabschnitt des Briefwechsels war das Heldenzeitalter des Entstehens und der Entwicklung der ungarischen Ethnographie und Bellosics selbst nahm aktiv an der Aufspürung und Ausarbeitung der Forschungsmethoden und ihrer Mittel teil, zahlreiche sogar noch heute moderne Methoden, wie zum Beispiel das Aufzeichnen von Volksweisen, Photographieren, Anfertigung von bunt-tuschierten Fotos, sind mit seinem Namen verbunden. 183