A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1970JI DIE DAKER AM GEBIET VON UNGARN VON ZSOLT VISY (Szentes, Kosz ta József Museum) In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit einer wenig untersuchten Problemengruppe, mit der Geschichte und materiellen Kultur der Daker von Ungarn. Die bisherigen Untersuchungen betrachteten das Problem nicht erschöpfend. Am ausführlichsten beschäftigte sich Mihály Párducz mit dem dakischen archäologischen Material 1 und hat — aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Kenntnisse — 28 dakische Fundorte von der Ungarischen Tiefebene festgesetzt. Gyula Gazdapusztai hat durch die Publikation der dakisch-sarmatischen Ansiedlung und Friedhofs von Hódmezővásárhely-Kakasszék zur zunähme unserer Kenntnisse beigetragen 2 . Mit dem Material von Budapest-Gellérthegy und Tabán, unter dem auch eine grosse Anzahl von dakischen keramischen Formen zu finden ist, hat sich — nach kürzeren Publikationen — Éva В. Bonis beschäftigt 3 . Unsere historischen Kenntnisse von den Dakern, hauptsätzlich mit Benützung antiker Quellen hat AndrásAlföldi vermehrt 4 , dann hat András Mócsy neuere Gesichtspunkte aufgeworfen 5 . Das dakische Fundmaterial von Ungarn ist — gegenwärtig noch nur prinzipiell — in drei Perioden einzureihen: 1. Das Material vor der burebistischen Eroberung; 2. zwischen burebistischer Eroberung und Traians Kriegen; 3. Nach Traians Kriegen. Man soll mit einer vom Beginn von Hallstatt hier lebenden thrakisch-dakischen Bevölkerung auf der Ungarischen Tiefebene rechnen. Das archäologische Material, das sich auf sie zu beziehen ist, soll man vorerst in den sog. skythischen Funden suchen 6 . Man soll nach Traians Kriegen mit Einwanderung neuerer dakischen Gruppen rechnen, mit denen, die zur Begründung der Provinz Dacia von ihrem früheren Wohnort geflüchtet waren. Unter den obwaltenden Umständen ist es unwahrscheinlich, dass keine jener Gruppen auf die Tiefebene geraten sei. Bis jetzt hat man kein separierbares archäologisches Material von ihnen, es ist aber wahrscheinlich, dass ein Teil des Materials aus sarmatischer Umgebung, der nachfolgend erörtert wird,, dieser Periode angehört, desto mehr, da sich die Periodisierung der sarmatischen Funde zwischen ziemlich weiten Grenzen befindet. 1 Párducz, M. A szarmatakor emlékei Magyarországon I— II. Arch. Hung. XXV.; XXVIII. Budapest, 1941, 1944.; ders., Dák leletek Jánosszálláson. MFMÉ, Szeged, 1956. 15—30.; ders. Beiträge zur Geschichte der Sarmaten in Ungarn. Acta Arch. Hung. 7. 1956. 139. ff. 2 Arch. Ért. 1960. 47—50. 3 Bonis, É., Die spätkeltische Siedlung Gellérthegy-Tabán in Budapest, Arch. Hung. XLVIl (1969) — in weiteren: Bonis, 1969. 4 Zur Geschichte des Karpatenbeckens. Budapest, 1942. 5 Acta Arch. Hung. 4 (1954) 124—128; PW-RE. Sp. IX. HI. Kapitel; Orosháza története és néprajza, Orosháza (1965) I. 103—105. « S. Anmerk. 119. 5 ч 1