A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

So herrschte eine ständiger Luftzug da und im Winter blieb die Küche trotz der Feuerung kalt und unfreundlich. Die heute 60 bis 65 jährigen Frauen denken an die in der Küche mit freiem Rauchfang verbrachten Jahre mit unangenehmen, schlechten Erinnerungen zurück. Vielen von ihnen schmeckte die bei freiem Feuer (szabadtűzön) gekochte Speise schon damals nach Rauch, was die Greisen der alten Zeiten, deren Meinung nach: „Jedermann soll eine Metze Asche im Leben gegessen haben" — für natürlich gehalten haben. Einige der 75 bis 80 jährigen Frauen, die ihr ganzes Leben in einem Haus mit freiem Rauchfang verbracht haben, kochen auch heute mit freiem Feuer gern. Sie brauchen es nicht immer, weil ein Sparherd (sparhet) oder ein emaillierter Herd in die kleine Küche schon hineingestellt wurde, es gibt aber einige Speisen (z. B. die Klaue), die sie gerner mit freiem Feuer kochen. Dieser Tatsache können wir zweierlei Erklärung geben. Als die erste Ursache erweist sich die Armut: indem Feuerstellen mit freiem Rauchfang, die bis heute gebraucht werden, zumeist bei Armbauernfamilien und Instleuten zu finden sind. — Anderseits liegt etwas anderes zugrunde. Wir haben uns mit einsamen alten Frauen getroffen, in deren Vermögen es gestanden wäre, eine Zimmerdecke über die Küche bauen zu lassen und damit den Raum in eine Wohnküche zu umstalten, sie blieben aber doch bei ihrem altüberlieferten Gebrauch. Sie konnten wahrscheinlich bei ihren altgewohnten Umständen und ihrer herge­brachten Lebensweise desto leichter beharren, weil sie Kinder nicht hatten. So konnten sie, ganz allein geblieben, ihren Willen ungebrochen durchsetzen um das Herkömmliche aufzubewahren. Die dieser älteren folgende, heute ungefähr 60 jährige Generation steht schon in anderem Verhältnis zu ihrer Umwelt, die den Rahmen des Herkömmlichen bildet, und somit auch zu dem alten Haus. Diese Leute haben als Kinder das Leben der Küche mit freiem Rauchfang kennengelernt, aber halten es zumeist für veraltet. Als sie sich verheiratet haben, lassen sie sich entweder eine neue Küche mit neuer Heizeinrichzung bauen, oder streben die alte Küche ihrer Eltern zu umgestalten. Das Beispiel der Jungen beeinflusst dann in mehreren Fällen die Heiz- und Kochengebräuche auch im elterlichen Hause. DIE HERKÖMMLICHE SPEISENANORDNUNG Den Schlafräumen ähnlich kann man auch sommerliche und winterliche Spei­seräume unterscheiden. Vom Anfang des kalten Wetters an den Winter über fand das alltägliche Hauptspeisen der Tápéer Bauernfamilie bis an die Mitte des Früh­lings im Zimmer statt. Im Winter assen die Tápéer täglich zweimal: morgen früh um 8 bis 9 Uhr und nachmittags gegen 4 Uhr. Diesmal sei das letztere untersucht worden, das man Spätmittagessen nennen konnte. Bei dieser Speisengelegenheit versammelte sich die ganze Familie und gekochte Speisen wurden aufgetragen. Die bei freiem Feuer gekochte Speise hat die Hausfrau auf dem Grossherd in der Küche in eine irdene Schüssel ausgekramt und so ins Zimmer hineingebracht. In jeder Familie sassen die Familienmitglieder nach der folgenden Anordnung um den Tisch herum: als ein Platz von Rang erwies sich die Endbank der Zimmertür gegenüber. Lebte eine erweiterte Familiengemeinschaft im Hause zusammen, so sass das Familienoberhaupt auf dem inneren Teil der Endbank, nah dem Winkel, neben dem Brotkorb. Er hat das Brot angeschnitten. Neben ihm sass seine Gattin, die Hausfrau. Auf der Seitenbank hatte seinen Platz das junge Ehepaar: der verheiratete Bursch innen, von dem Winkel her und neben ihm seine Frau; oder der Schwie­184

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