A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

die erste Strohportion mit der Kohlenkrücke in die eine Seite des Bauernofens gezo­gen und dort entzündet. Nachdem sie verbrannt ist, wird sie mit Schüreisen umge­wandt und schiebt man eine andere Portion in die andere Seite des Ofenraums hinein. Die Glut des ersten Strohhaufens wird an die Ofenwand hinaufgerückt. Dann wird die Entzündung der neu hineingeschobenen Strohbüschel an den beiden Seiten des Ofenraums wechselnd wiederholt, bis der Bauernofen aufgeheizt sein wird. Zwecks der Zimmerheizung werden zwei Körbe Stroh im allgemeinen ver­wendet. Vor Brot- und Milchbrotbacken verbrennt man 2 bis 3 Körbe Stroh und noch eine halbe Garbe dickes Maisstroh oder Reisig. Das Brot kann erst hineinge­schossen werden, als der Ofenboden (a kemince feneke) glüht und auf Schlag Fun­ken sprüht. Zuerst verreinigt man den Ofenboden mit feuchtem Ofenwischer ganz und gar, dann wird die Glut hinaufgeschoben und die Brote können auf dem Back­schaufel hineingeschossen werden. Bäckt man Milchbrot und andere Kuchen, wird so der Kuchen, der sich als wichtiger erweist, innerer gelegt und bleibt die Mehlspeise, die Wärme weniger benötigt (kevesebb erőt kíván), im Ofenraum näher zum Ofenloch. Die Vorlage wird — oben dem Dampf eine Lücke lassend — ange­lehnt, dass das Brot oben nicht schwarz gebacken (cigányos) und unten ungebacken (zsöngés) werde. Wenn man zwecks der Zimmerheizung im Ofen Feuer gemacht hat, wird der Rand der Vorlage mit feuchten Stecklappen wohl herumgesteckt, damit die Wärme aus dem Bauernofen nicht entweiche. In der Vergangenheit wurde Reisig zur Bauernofenheizung selten gebraucht, seitdem aber Stroh und Maisstroh zum Hause weniger kommen, als früher, heizt man mit Leseholz öfters. Es erweist sich als ein ziemlich starker, wirksamer Heiz­stoff. Arme Familien sammelten im Winter Reisig und trockene Brombeerenranke im Walde des Überschwemmungsgebietes und trugen am Rücken nachhause. Vor dem Entwässern des Gebietes von sog. Rét war ein verbreiteter Heizstoff auch das Schilfrohr, aber die heute lebenden Tápéer hatten es schon weniger ge­braucht. Sie konnten dafür einen ziemlich guten Preis auf dem Markt erhalten, des­halb verkauften sie es vielmehr. Bei der Bauernofenheizung lässt sich allerlei Hausmöll, in erster Linie der Rohrabfall verbrennen. Die äussere abgetrennte Rinde des Rohrs, die zum Matten­flechten unverwendbar ist, wird in Bündel (gügyü) gebunden und bei einer Heizung verbrennen 6 bis 7 Bündel. Der Gebrauch der Bauernöfen zeigt sich in Tápé wahr­scheinlich darum viel dauerhafter als anderswo, weil der Rohrabfall da regelmässig einen guten Heizstoff sicherte. Es gab Häuser, die im Winter trotz der regelmässigen Heizung kalt blieben. „A mi házunk ágasra vót építve. Fűtöttük naponta kétször is, de nagyon hideg vót. Mikó idekerültem az urammal, szinte olyan jó meleg vót ez a ház." ,Unser Haus wurde auf Pfählen gebaut. Wir haben alltäglich ja zweimal eingeheizt, es war aber doch sehr kalt. Als ich mit meinem Manne hieher geriet, schien mir dieses Haus sozusagen gut warm zu sein.' (Frau Gy. D. )Die Tápéer Bauern sind der Meinung, dass die Häuser wegen der dünnen Zimmerdecke (pallat) auskalten. Im Bauernofen werden nicht nur Brot, Milchbrot und andere Kuchen gebak­ken, sondern dort hat man in Pfanne frischen Leberwurst, Blutwurst, Bratwurst und auch Kartoffel gebraten. „Az én uram mikó begyútott, utána berakta a kemincébe a krumplit is mög a disznóegyetmást tepsziben, oszt olyan szépen mögsütötte. En azalatt szüttem." ,Mein Mann, als er eingeheizt hat, legte Kartoffel und auch Wür­stenware in der Bratpfanne und hat sie im Bauernofen so brav gebraten. Derweil machte ich Rohrmatten.' Es war aber weit verbreitet auch Bohnen und Kraut in grossem irdenem Topf im Bauernofen zu kochen. 181

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