A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
hineinziehen, obwohl sie im Sommer zumeist im Freien nächtigen. Aufgrund des Gebrauchs der Kleinfamilie (Eltern + Kinder) führen wir hiermit zuerst die Lagerstätten im Tápéer Bauernhaus, und danach soll die Rede davon sein, wie sich eine grössere Familiengemeinschaft nächtlicherweile niederlässt. Eine solche Grossfamilie besteht gewohnheitsmässig aus den alten Eltern, dem mit ihnen zusammen, im Gemeinhaushalt lebenden (egy kenyéren élő) jungen Ehepaar und seinen Kindern. Zur Lagerstätte der Hausfrau dient am häufigsten das hintere Bett (das eigentliche Schlafbett) im Zimmer, und auch ihr Mann schläft in demselben Bett, wenn er nicht im Stall, sondern im Hause nächtigt. Die übrigen Familienmitglieder besetzen — von ihrem Alter, Geschlecht und natürlich der wirtschaftlichen Lage der Familie abhängig — andere und andere Schlafstätte. Das Kindchen schläft in der Wiege (bölcső) ungefähr zwei Jahre lang, wenn ein neugeborener Säugling es daraus früher nicht ausdringe. Als das kleine Kind der Wiege entwachsen hat, gerät es entweder auf das Kleinbett (kiságy) — mit anderem Worte auch : die Pritsche (prices) — zwischen der Ofenbank und dem zweiten Festbett, oder in den Ofenwinkel (kuckó) zu schlafen. Auf dem schnell herstellbaren — früher schon vorgeführten — Kleinbett können sogar zwei Kinder mit den Füssen gegen den Ofenwinkel liegen. Den ziemlich warmen Ofenwinkel haben die Kinder besonders gern und verlassen ihn nicht bereitwillig. Die 8 bis 9 jährigen Kinder schliefen ehemals in den Festbetten, im allgemeinen zu zweien unter dem Lattengerüst (koleda). „Ott aluttunk a koledába, este főhajtottuk az ágyterítőt, alábuttunk ketten a nénémmel." ,Wir haben dort, unter dem Lattengerüst geschlafen, abends schlugen wir, ich und meine Schwester die Decke um und schlüpften zu zweien darunter.' Es geschah oftmal, dass auch 15—17 jährige Mädchen unter dem Lattengerüst nächtigten. Die Zierkissen — und natürlich auch die Decke — wurden abends nicht herabgenommen, somit beanspruchte es fast keine besondere Arbeit das Bett zu machen. Das zweite Festbett, das dem Bauernofen näher stand, war im Winter regelmässig als Lagerstätte gebräuchlich, das erste aber nur im Falle, wenn es unvermeidlich war, z. B. es viele Kinder gab. In zahlreichen Familien war gewöhnt für die Kinder ein Bretterbett mit vier Rädern (toli, toliägy) zu basteln, das täglich unter dem Festbett hineingeschoben war, abends aber in die Mitte des Zimmers herausgezogen wurde und mit einem Strohsack versehen konnte es sogar für drei Kinder zur Schlafstätte dienen. Als die Knaben 12 Jahre alt wurden, sollten sie bei jeder Tápéer Familie im Stall nächtigen. Ihre Lagerstätte war ein Bretterbett mit Stroh oder Strohsack an der Kruppe der Pferde, wo öfters zu zweien geschlafen haben. Bei manchen Familien befand sich ein veraltetes Bett mit verschossener Bemalung, das aus dem Zimmer in den Stall hinausgestellt wurde. Die Jungen schliefen hier im Winter so wie Sommer bis an ihr Einrücken oder ihre Heirat. Der Sohn einer vermögenden Bauernfamilie ebenso wie der eines armen Hauses passte sich somit schon früh an beim Vieh überwach zu schlafen, was er ihm, als er schon selbständig geworden ist, (a maga szögénye lött), zum grossen Vorteil gedieh. Die Söhne der Scharwerkersfamilien wurden als Schweinehirten, Pferdewärterknaben, bzw. Knechte in den Ställen der wohlhabenden Landwirten erzogen. Bei vielen Familien schläft der verheiratete Bursch mit seiner Gattin im Vorraum (szinajja). „Mink kinn háltunk a szunyoghállóban a szín alatt. Az öregek mög a házban. Januárba esküttünk. A szinajja csak derékig vót deszkás, a vége berakott, ódalát gyékénnyé borítottuk, de azért csak befútt a szél. Nem fáztunk, vót derékajj, dunnává mög subává takaróztunk. Mikó möglött a gyerök, akkó möntünk be a házba" 12 A Móra F. Múzeum Évk. I. 177