A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

Der Bauernofen (banyakemence) erweist sich als ständiger und gleich auch vorläufiger Lagerplatz für mehrere Dinge. In der innersten Ecke des Ofenwinkels halten die alten Leute auch heute Steinsalz um es trocken aufzubewahren. Auf der Schulter des Bauernofens (kemince válla) lagen Seife, Tabak und die Streichholz­schachtel (masinatartó) ; die Streichholzschachtel wird auch heute da gehalten. Im Ofenwinkel lässt die Hausfrau die Hefe zum Brotbacken aufgehen. Einst war die Ofenbank mit einer Rohrmatte bedeckt, heutzutage legt man darauf noch eine enge Fleckmatte, aber die Faulmatte ist doch überall aufbewahrt. Gewohnheits­mässig steht die Wäschekorb an der Mündung des Ofen winkeis (kuckó szája). Wenn in der Ofenhölle ein Kind schläft, da legt man den Korb nachts auf einen Lehnstuhl. Auf dem Bauernofen setzt man zeitweise Teig oder auch Speiserest unter ein Sieb. Unter dem Schlafbett stehen Fussbekleidungen, der Stiefelknecht (fakutya), kleine Stühle und die Flechtenmittel, wann das Mattenflechten innehält. Schiesst das Wasser in der Miete hervor oder droht Drost in der Speisekammer, so wird die Kartoffel ins Zimmer hineingetragen und unter den beiden Festbetten gelagert. Am Ende des Winters setzt die Hausfrau auch die Bruthenne in einem Korb unter dem Bett. Auf der Fensterbank befinden sich einige Blumentöpfe mit Blumen in jedem Haus. Hier steht auch das Zwirnkästchen der Hausfrau und vorläufig stellt man hieher auch Speiserest in kleinem Kassrol. Die Fensteröffnungen waren ehemals mit einem gestickten, weissen, unten mit Falbel geschmückten Vorhang (firhang) gedeckt, der seit einer Zeit auf einer drechselten Hälterstange gefestigt ist. Die bei­den Flügel des Vorhanges werden — hauptsächlich im „reinen Zimmer" — gemein­hin mit bunten Papierstreifen verbunden. Auch der Hauptbalken erweist sich als eine Lagerstätte der Tambur — wenn es eine solche gibt — und hieher legt man auch Seife und Tabak, manchmal sogar das verriegelbare Gebetbuch. Die Ausstattung der Küche mit freiem Rauchfang (pitar) lässt sich kurz über­blicken, weil hier Möbel sehr wenig zu finden sind. Dieser Raum teilt sich durch einen Gewölbebogen in zwei Teile, von denen sich die hintere Hölle als die eigent­liche Küche mit dem Kocher, Ofenloch und der Feuerstätte mit freiem Rauchfang erweist, in Tápéer Dialekt auch kéményalja 'unterer Teil des Rauchfanges' genannt. Im Vorderteil der Küche öffnen sich — rechts und links — die Zimmertür und ihr gegenüber die Speisekammertür. Von dem Vorraum kann man durch die Küchentür (pitarajtó) in die Küche hineintreten. In der Ecke zwischen der Küchen­tür und der Speisekammertür steht auf altgewohnter Weise der Krügeständel (korsó­álló). Das ist eine — früher bemalte — Stellage meistens mit zwei Fächern, wo die Wasserkrüge, Milchtöpfe (tejesköcsög), neulich auch die Blechkannen gehalten werden. Als ein charakteristisches Küchenmöbel zeigt sich noch die Anrichte (almári­om), die fast überall aufzufinden ist, und zumeist in der Ecke des Vorderteils vom Zim­mer her steht. Manchmal wird sie aber hinten, gegenüber der Feuerstätte gestellt. Der untere Teil der Anrichte ist entweder mit zwei Türen zugemacht, oder besteht aus zwei Schubfächern, der obere Teil ist aber ein offenes Gestell, (tányéros), wohin Teller gestellt sind. Im zugemachten Teil hält man Mehl, Milch, Sauermilch, Rahm, Butter, das Schmalztöpfchen und auch Speisereste. — In den Häusern, in denen sich zwei Zimmer, also auch zwei Bauernofen befinden, wurde in beiden Seiten der hinteren Küchen teil — einander gegenüber — je eine Feuerstelle, bzw. ein Kocher (főzőpadka) verbaut, demzufolge hier kein Möbel zu halten war. Um die Jahrhundertwende erschien noch ein Schränkchen als ein neueres Möbel der Tápéer Bauernküche, namentlich kaszli oder kaszni. Das wurde im all­169

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