A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Nováki, Gyula: Änderungen der Weizenarten in Ungarn von der Bronzezeit bis zum Mittelalter

A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1969/2 ÄNDERUNGEN DER WEIZENARTEN IN UNGARN VON DER BRONZEZEIT BIS ZUM MITTELALTER von GYULA NOVÁKI (Ungarisches Landwirtschaftliches Museum, BUDAPEST) In den Jahren 1966 und 1967 hat eine Arbeitsgemeinschaft des Ungari­schen Landwirtschaftlichen Museums den Kataster der in Ungarn entdeckten, von der Jüngeren Steinzeit bis zum 18. Jahrhundert reichenden Samen- und Fruchtfunde zusammengestellt. Dies geschah teils auf Grund der bisher ver­öffentlichten, verhältnismäßig wenigen Literaturangaben, zum größeren Teil wurden aber die meist bei neuen Ausgrabungen zum Vorschein gekommenen, noch nicht publizierten Funde bearbeitet. Auf diese Weise gelang es von 124 Fundorten 167 Pflanzenarten zu bestimmen. 1 Der Pflanzenbau war in der Urzeit viel mehr durch das Klima bedingt als heutzutage. Die letzte Vereisung nahm — nach den auf Pollenanalyse be­ruhenden Berechnungen von Magda J. KOMLÓDI — etwa 10 000 Jahre v. u. Z. ihr Ende. Von da an setzte auch auf dem Gebiet Ungarns ein Erwärmungs­prozeß ein, der um 6000 v. u. Z. kulminierte und durch ein trockenes, sehr warmes Klima gekennzeichnet war. Um 4000 v. u. Z. hielt die Wärme noch an, aber es fielen mehr Niederschläge. Zwischen dem 4. und 3. Jahrtausend v. u. Z. haben sich Wärme und Niederschlag ausgeglichen, und dies war das erste opti­male Klima für den Getreidebau. 2 Diese Annahme wird auch durch die frühesten Getreidefunde bekräftigt, die in zwei Siedlungen der Körös-kultur (Hódmezővásárhely-Gorzsa und Szarvas-Szappanosi szőlők) ans Tageslicht kamen. Aus der späteren Perioden der Jüngeren Steinzeit und aus der Kupferzeit liegen zwar noch einige Anga­ben vor, diese lassen jedoch derzeit noch keine weitgehenden Schlüsse zu. In Ungarn steigt die Zahl der Samenfunde mit der Bronzezeit beginnend beträchtlich an. Eingehende botanische Untersuchungen fanden noch nicht statt und ein Teil der Funde erfordert auch nähere archäologische Zeitbestim­mungen, zu gewissen Schlüssen ist man immerhin auch jetzt schon berechtigt. — Im weiteren möchte ich auf einige Erscheinungen hinweisen, die den häufig­sten Samenfund, den Weizen, betreffen. Von den Weizenarten kommen drei mit größter Häufigkeit in Ungarn vor: das Einkorn (Triticum monococcum L.), der Emmer (7Y. dicoccum Schrk.) und der Gemeine Weizen (Tr. aestivum L.). Außer diesen gibt es noch einige» 1 P.-Hartyányi В.—Kővaki Gy.— Patay A.: Növényi mag- és termésleletek Magyar­országon az újkőkortól a XVIII. századig. (Samen und Fruchtfunde in Ungarn von der Jün­geren Steinzeit bis zum 18. Jahrhundert) — A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közlemé­nyei. 1968. 5—81. 2 J.-Komlódi M.- Palinológiai vizsgálatok a Magyar Alföldön. (Palynologische Un­tersuchungen auf der Großen Ungarischen Tiefebene). Diss. Manuskript. — Lehrstuhl für Pflanzensystematik und Geobotanik der L. Eötvös Universität, Budapest. 1966. 39

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