A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Comşa, Eugen: Das Banater Neolithikum im Lichte der neuen Forschungen

tenden Schichten sind samt und sonders mit einer tauben Schicht bedeckt, die sie von den später gebildeten absondert." 6 Gegenwärtig ist das voll entwickelte Neolithikum gut belegt, ganz be­sonders in der Nähe der Donau durch die Siedlungen der Träger der Starcevo­kultur, die in verschiedenen Punkten von den Mitgliedern der Arbeitsgemein­schaft des Eisenen-Tor-Wasserkraftwerks erforscht wurden. 7 Spuren ihrer Be­siedlungen finden sich auf den Flußinseln, auf den tiefgelegenen Stromterrassen, unter Felsenschutzdächern und in Höhlen, woraus hervorgeht, daß jene Leute während langer Zeitdauer in diesem Gebiet gelebt haben. Auch der bei Cuina Turcului untersuchte Komplex verdient besondere Aufmerksamkeit. Die dor­tige Starcevokulturschicht erreicht bis zu 2,5 m und wurde nach Maßgabe der einfachen, vertieften oder mit Stein ausgelegten Herdstellen in drei Niveaus eingeteilt. 8 Als Hauptbeschäftigungen sind belegt: Haustierzucht (es wurden Schwein-, Rind-, Schaf-, Ziegen- und Hundeknochen gefunden); Jagd (wie aus den gefundenen Hirsch-, Reh-, Aueroehs-, Wildschwein-, Bären-, Fuchs-, Dachs- und Fischotterknochen hervorgeht), welche einen ziemlich bedeutenden Platz im Leben der Gemeinschaft einnimmt, ebenso wie auch der Fischfang, (wie zahlreiche Gräten von Karpfen, Wels und Barbe zeigen), der auch mit der Angel ausgeübt wurde. In der erwähnten Kulturschicht wurden auch Angel­haken aus Bein ausgegraben. In Anbetracht der gebirgigen Umgebung war das für Landwirtschaft verfügbare Feld ziemlich gering. Aus den aufgefundenen Resten von Getreidemörsern kann man auch auf Anbau verschiedener Pflanzen schließen. Die Werkzeuge sind durch zahlreiche Bruchstücke von Mikrolithen vertreten, wovon einige aus Feuerstein (Klingen und zahlreiche Trapeze älterer Überlieferung), seltener aus Obsidian sind. Es wurden auch verschiedene Stein­äxte ohne Bohrung und Gegenstände aus Knochen gefunden (Ahlen, Spitzen, Schnallen, Knöpfe) 9 sowie Schmuck aus Schneckengehäusen (örtlich «gefertigt oder aus der Gegend des Mittelmeeres) oder aus weißem Stein. Die Keramik 10 ist in den drei Niveaus reich vertreten. Aus den veröffentlichten Angaben geht hervor, daß sie entweder durch Ritzverzierungen oder aber durch Schlicks­schmuck gekennzeichnet ist. In den unteren Ablagerungsschichten wurden einige wenige schwarz-weiß auf rotem Grund, in breiten oder schmalen Bändern, netzförmig oder spiralförmig gemalte Keramikscherben freigelegt. 11 Ein Bruch­stück einer anthropomorphen Figurine vom Typus Starcevo 12 wurde ebenfalls in Cuina Turcului gefunden. Der im unteren Niveau von Cuina Turcului vertretene Zeitabschnitt der Eintwicklung der Starcevokultur ist in der Nähe und die in der Höhle des Cli­mente 13 belegt. Ein anderer geschlossener Komplex vom Typus Starcevo wurde kürzlich bei Liubcova erforscht. 14 Es handelt sich hier um eine Grube, in der neben Bruchstücken von alltäglichen Gebrauchsgefäßen außerdem noch etwa 6 Ebenda, S. 409. 7 C. S. Nicoläescu-Plopfor und Mitarb. , Rezultatele arheologice . . ., S. 20—26. 8 Ebenda, S. 23—24. 9 C. S. Nicoläescu-Plopfor und Mitarb., Cercetärile arheologice . . . S. 409. 10 Der verwendete Ton war mit Sand, Steinchen und viel Häcksel vermischt (а. а. O., S. 409). 11 Ebenda, S. 409. 12 Ebenda, S. 409. 13 C. S. Nicoläescu-Plopfor und Mitarb., Rezultatele arheologice, S. 24. 14 Eugen Cornea, Materiale de tip Starcevo descoperite la Liubcova (r. Moldova Nouä), in SCIV, 17, 1966, 2, S. 335—361. 30

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