A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Kiss, Attila: Über die mit Keramik verbundenen Bestattungsarten im Karpatenbecken des 10–11. Jahrhunderts
5. Auf den sprachwissenschaftlich als slawisch bestimmten Siedlungsgebieten scheint das Weiterleben des lokalen Brauchs warscheinlich zu sein. 6. Zu den ältesten Schichten des Brauchtums jeder Periode -gehören die Bestattungssitten. 20 Es ist deshalb schwer anzunehmen, dass in jener Gräberfeldern, die durch „typische Gegenstände der Landnahmezeit" charakterisiert werden, und die ein Material der landnehmenden Ungarn, sowie der sich ihnen angegliederten Völkerschaften enthalten, der Brauch einer Bestattung mit Keramikbeigaben etwas neu übernommenes wäre. Für den orientalischen Ursprung des Brauches spricht das Verhältnis der Fundorte in den verschiedenen Zeitaltern; das Verhältnis 6 : 4 der Fundorte der landnehmenden Ungarn gegenüber den Friedhöfen des 11. Jh. Das beweisst, wenn auch nicht in entscheidendem Masse, dass in den charakteristisch Gräbern der Landnahmezeit verhältnismässig mehr Keramiken zu finden sind, als in der folgenden Periode. Das kleine Verhältnis (6,5%) der Bestattungssitte mit Keramik innerhalb des archäologischen Materials des 10—11. Jh. weisst darauf hin, dass es um einen solchen aussterbenden Brauch handelt der später durch die Verbreitung des Christentums völlig aufgelassen wurde. Aus der obigen Untersuchung kann der ethnische Charakter der Töpfer nicht festgestellt werden. Es scheint warscheinlich, dass in der Herstellung der Keramik des 10—11. Jh. die landnehmenden Ungarn und die angeschlossenen Völker, sowie die lokale Bevölkerung gleichfalls teilgenommen hat. Die in den Gräbern des 10—11. Jh. gefundene Keramik bewahrt sowohl die Traditionen der Keramikherstellung der von Osten eingewanderteten Ungarn und der angeschlossenen (z. B. Kabar-Chazaren) Völker, als auch die der lokalen Bevölkerung. FUNDKATASTER Fundorte der ungarische Landnahmezeit: Albertirsa — öregszőlők 21 (14) Begleitfunde: Steigbügel. Balassagyarmat 22 (40) Begleitfunde: Steigbügelpaar. Banatsko Arandjelovo [Oroszlámos] 23 (55) Begleitfunde: Steigbügel, Pferdegebiss, Pfeilspitzen, Pferdeschädel und Beinknochen, usw. Békésszentandrás — Pálinkásér 24 (77) Begleitfunde: Pferdeknochen, Steigbügel, Pferdegebiss, Pferdegeschirrbeschläge, usw. Biharea [Bihar — Somlóhegy], Grab 3 25 (88) 20 L. K. Kovács, A kolozsvári hóstátiak temetkezése. Kolozsvár 1944; /. Erdélyi, A honfoglaló magyarság régészeti emlékanyaga kelet-európai kapcsolatainak néhány kérdéséről. Arch. Ért. 87, 1960, 175. 21 Bei Aufzählung der Fundorte des Fundkatasters gebe ich die Fundortsnummern von G. Fehér— К. Êry —A. Kralovánszky a. a. О., hinter den einzeilnen Fundorten, in Klammern. U. N. M. Dokumentationsabteilung 35 А I. 22 P. Patay, Adatok a nógrádi dombvidék X— XI. századi településtörténetéhez. Arch. Ért. 84, 1957, 60. 23 Unveröffentlicht. G. Fehér— К. Ery —A. Kralovánszky а. а. О. Der Fund ist nach Mitteilung von Cs. Bálint verlorengegangen. 24 E. Krecsmárik, A békésszentandrási honfoglalás kori temetkezőhelyről. Arch. Ért. 1913, 33. 25 /. Hampel, Újabb tanulmányok a honfoglalási kor emlékeiről. Budapest 1907, 106. 178