A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Kiss, Attila: Über die mit Keramik verbundenen Bestattungsarten im Karpatenbecken des 10–11. Jahrhunderts
Keramische Beigabe war in 89 Fällen von den zur Verfügung stehenden 1239 Fundorten, d. h. in 7,1% der sämtlichen Fundorte zu finden. Es zeigte sich während der Kontrolle der Angaben, das aus dieser Zahl 7 Fundorte aus verschiedenen Ursachen gestrichen werden mussten, so konnte ich also mit 82 Fundorten, 6,5% der sämtlichen Fundorte arbeiten. 11 Die Bestattungen mit Keramik konnten auf Grund des Charakters der Gräberfelder in zwei Gruppen eingeteilt werden. Ich teilte in die erste Gruppe die Fundorte, wo es im Material der Gräberfelder solche Gräber gab, die charakteristisch ungarische Funde aus der Landnahmezeit erhielten; 12 und in die andere Gruppe, jene Gräberfelder wo ich hauptsächlich Material aus dem 11. Jh. gefunden habe. Bei der Gruppierung habe ich natürlich nicht nur die Keramik erhaltende Gräber in Rücksicht genommen, sondern das ganze Material der Gräberfelder. 13 In dem so gruppierten Material ist das Verhältnis zwischen den landnahmezeitlichen und aus dem 11. Jh. stammenden Fundorten 6:4, Bevor wir diesem Verhältnis irgendeine Schlussfolgerung ziehen, sollen wir untersuchen, ob irgendeine territoriale Verteilung oder Gruppierung in gewissen Gebieten der Gräberfelder mit Keramik, beobachtet werden kann. Nach der kartographischen Aufnahme der Gräberfelder mit Keramik aus der Landnahmezeit und aus dem 11. Jh. (Karte 1 und 2) habe ich das folgende Bild erhalten: a) Die durch Material aus der Landnahmezeit charakterisierten Fundorte kommen in der Obertheissgegend, im nördlichen Teil des Gebietes zwischen Donau und Theiss, in der Mitteltheissgegend und in der Kleinen Tiefebene (Kisalföld) vor. Im grössten Teil Transdanubiens hingegen, in Oberungarn, im südlichen Teil des Gebietes zwischen Donau und Theiss und in der Gegend jenseits der Theiss, sowie in Siebenbürgen gibt es keinen Fundort, bzw. können nur wenige Fundorte beobachtet werden. b) Gruppierung der Fundorte aus dem 11. Jh. können im nördlichen Teil des Gebietes zwischen Donau und Theiss, in den Gebieten zwischen Maros und Körös, sowie in der Kleinen Tiefebene beobachtet werden. Ausser den vereinzelten Fundorten können noch zwei „Fundort-Reihen" beobachtet werden: die eine erstreckt sich im südlichen Teil des Gebietes zwischen Donau und Theiss in W—O Richtung, die andere in der Linie des Transdanubischen Mittelgebirges, durch das Hügelland im Kom. Zala, NO—SW Richtung bis zur Linie der Drau. c) Die Verbreitungskarten der zwei Perioden überdecken einander nur im nördlichen Teil des Gebietes zwischen Donau und Theiss und in der Mitteltheissgegend. 11 Zu streichen: Neolithische Keramik: Gîmbas — [Marosgombás] (G. Fehér— К. Éry—A. Kralovánszky, а. а. О. 37: Bestimmung von G. Bandi); Siedlung: Hódmezővásárhely (a. a. О. 41.), Ibrány (a. a. О. 42.), Kunszentmárton (a. a. О. 51.), Packanevo- [Patakos} (a. a. O. 60.), Zalavár-Kápolna (a. a. O. 85.), Zalavár-Vár (a. a. O. 85.). 12 Unter diesem Denkmalmaterial verstehe ich das noch nicht getrennte archäologische Material der Ungarn der Landnahmezeit und der angeschlossenen Völker. Die Bestimmung des Ethnikums der Gräberfelder im 11. Jahrhundert übersteigt im allgemeinen unsere Kenntnisse. 13 Z. B. reihte ich das Gräberfeld von Halimba — trotzt seiner frühen Gräber — unter die Gräberfelder im 11. Jh., weil die Bestattungen mit Keramik erst von der II. Phase erschienen; in einigen Fällen hingegen schrieb ich auch Gräberfelder den Landnehmenden zu, wo der Gebrauch der Gräberfelder auch noch in den früher Arpadenzeiten dauerte. 176