A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Garam, Éva: Die spätwarenzeitliche gelbe Keramik

Grund ihrer Technik und Form neben den dünnwandigen gelben Gefässe eine besondere Gruppe vertritt. Ich beschäftige mich also in meiner Dissertation und zugleich auch in meiner Vorlesung nur mit den aus gut geschlämmtem Ton angefertigten, ge­drehten mannigfaltig geformten, dünnwandigen, gelbfarbigen Gefässen und mit deren aus grobem Material angefertigten Nachahmungen. Meiner Meinung nach beweisen meine mit denen von Bialekova überein­stimmenden Ergebnisse die immer grösser werdende Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit der Lösung je einer Teilfrage, unsere abweichenden Ergebnisse aber sind zum Teil die Folgen des verschiedenen Masses des gesammelten Materials teils die der Beleuchtung der einzelnen Probleme aus einer anderer Richtung. Die dünnwandige -gelbe Keramik findet man in den spätawarenzeitlichen Gräberfundkomplexen des Mittleren Donaubeckens, sie ist grossenteils als Streu­fund bekannt. Da wir aus dieser Zeit kein Siedlungsmaterial kennen, ist es anzunehmen, dass auch die Streufunde aus Gräbern stammen. In meiner Disser­tation habe ich von den aus den Ausgrabungen stammenden Gefässen, von den Streufunden und Nachahmungen einen Katalog zusammengestellt, in alphabe­tischer Reihenfolge, der nach der Bezeichnung des Namens des Fundortes und der Form eine kurze Beschreibung über die Gefässe gibt, die Masse, weiter das Geschlecht des Skeletts des Grabes, die Lage der Gefässe innerhalb des Grabes, die übrigen Funde des Grabes, die Gesamtzahl der Gräber des Gräberfeldes und das Prozentzahl der Gräber mit gelber Keramik zu ihr, schliesslich die eventu­elle Literatur oder bei den unveröffentlichten Stücken den Namen des Museums mit der Inventarnummer mitgeteilt. Eine eingehende Darlegung der Probleme, die mit der Anfertigung und Verzierung der Gefässe im Zusammenhang stehen, ist nicht mein Ziel, ich möchte nur ihre allgemeine Charakteristik darlegen. 80—85 Prozent der gelben Gefässe ist aus gut geschlämmtem, sorgfältig bear­beitetem Lehm angefertigt, das Material des übrigen 15—20 Prozents ist kör­niger. Zur letzteren Gruppe gehören im allgemeinen rundliche Henkeltöpfe, dieser Zusammenhang bedeutet aber nicht die enge Verbindung der Form und des Rohmaterials, es deckt eher lokale Eigenarten. Ein Grossteil der Gefässe ist verziert, mit um die Schulter her laufendem Linienband oder Bemalung. Die Bemalun-g ist zweierlei, einfarbig rot oder schwarz gestreift, wodurch die Oberfläche des Gefässes in Felder geteilt wurde, und die so gewonnenen Felder wurden dann mit stilisierten Tierfiguren oder Pflanzenmustern ausgefüllt. Zu den Nachahmungen gehören die aus grobem Material gefertigten, hand­geformten, gleichförmigen Exemplare der Henkeltöpfe, die ihre Henkel am Bauch haben. Ihr Ornament, die lockere Wellenlinie beweist, dass diese Ge­fässe in einem Milieu angefertigt sind, wo die Formkenntnisse des Gefässes wohl noch lebendig waren, doch bei seiner Anfertigung, Verzierung schon die lokalen Gewohnheiten dominant wurden. Aus den beglaubigt erschlossenen Gräbfeldern und den als Streufunden behandelten Funden habe ich bisher 276 dünnwandige, gedrehte, gelbe, ver­schiedenförmige Gefässe gesammelt. 257 von den 276 verteilen sich unter 94 Fundorten, 19 sind ohne Fundort. Die häufigste Form, die Nachahmungen des Henkeltopfes mit den Henkeln am Bauch sind von 16 Fundorten bekannt (18 Stück). Nachahmungen ohne ein gelbes Gefäss kamen von 5 Fundorten hervor. Auf Grund der Form können die Gefässe in 11 Gruppen eingeteilt wer­den, so wie: Henkeltöpfe, Flaschen, Tüllengefässe, Krüge, Schüsseln, breitmün­dige Flaschen, Schalen, Becher, Krügel, Henkeltopf mit zylindrischem Hals m

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