A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Erdélyi, István: Steppe – Klima – Völkerwanderung

Sie wurde von den azonalen Landschaftseinheiten der Flusstäler (wie das Tal von Don, der Wolga und Tjerek) unterbrochen. Die Steppen, die ausser diesen Flusstälern lagen, waren in der Völkerwanderungszeit von Nomaden am dich­testen bevölkert. Die Steppe von Lehmboden, die in Westkasachstan, jenseits des Flusses Ural (ehemal Jaik) befindlich ist, und die Halbwüsten konnten eine Nomadenbevölkerung von viel niedrigerer Gesamtanzahl ernähren. Die ungarische botanische Forscuhng hat schon seit lange erkannt, dass die letzte westliche Verlängerung der östlichen Steppenzone im Karpatenbecken zu finden ist. Auf einige identische Pflanzengesellschaften hat auch Pál Kitai­bel schon hingewiesen, und am Anfang unseres Jahrhundertes diente die Studien­reise in Südrussland von János Tuzson zu einem neueren Beweis derselben Frage. Eingehender erörterte Rezső Soó diese Identität im zonaler Hinsicht, seits der Pflanzengeographie (R. Soó, 1940. 1—49). Es ist unzweifelhaft, dass die Steppe eben so wie die Waldsteppe für zonale Erscheinungen gelten (L. S. Berg, 1952. 77.). Die Waldsteppenzone verbreitet sich hinab auf die Walachie, ja sogar wie es schon erwähnt ist, sie dehnt sich weiter jenseits der Karpaten auf die ungarische Tiefebene und den östlichen Teil Transdanubiens wie auf das Kleine Alföld. Auf dem Gebiete der Sowjetunion gibt es einerseits Eichenwälder der Waldsteppe, anderseits Steppenweiden von solcher Art, welche als Wälder­und Weidentypen auch im Karpatenbecken zu finden sind. Eine Steppenzone von hohem Gras folgt der Waldsteppe in Osten, dann folgt eine Steppenzone von zwerghaftem Gras dieser in Süden, die längs der Flüsse durch Galerie­wälder unterbrochen wird. Den verschiedenen Steppenzonen folgen endlich die Halbwüsten (R. Soó, 1965. 44. und 108.). Indem das Klima sich im Gross und Ganzen während der letzten 6000 Jahre weder im Ost, noch im Mitteleuropa wesentlich nicht verändert hatte, nur die Abweichungen seiner gewissen Perio­den zu bemerken waren, können wir im Laufe unserer archäologischen Arbeit die pflanzengeographischen Landkarten benutzen, die die Veränderungen in­folge der menschlichen Tätigkeit beiseitigend aufgrund der heutigen Pflanzen­decke rekonstruiert wurden. Für uns sind aber die Periodenveränderungen bin­nen des Gesamtbildes wesentlich, und wenn man diese verfolgt und diese mit historischen Ereignissen, bzw. archäologischen Funden in Verbindung bringt, wird ein neues Ergebnis geboren sein. Unter den Gründen der Wanderungen — wie es erhellt wurde — spielten geographisch-klimatische Ursachen eine ent­scheidende Rolle. An die Tatsache, die sich auch in heimischer Relation für merkwürdiges erweist, will ich erinnern, dass die Periode Buche II — mit bota­nischem Termin — im Karpatenbecken und Osteuropa um 800 v. u. Z. begann. Von nun an zog sich die Buche hinsichtlich ihrer Verbreitung ein bischen zurück, das Klima wurde noch kontinentaler, das Gebiet der Steppe hat sich ver­grössert. Offenbar ist das kein Zufall, dass die kimmerisch-skythische Expan­sion nach Westen annährend zu dieser Zeit begann (JB. Zólyomi, 1952. 511.). Es ist bekannt, dass die Sonnenstrahlungsquantität, die jährlich auf die einzelnen Erdteile fällt, standfest sei. Die klimatischen Änderungen verursacht eigentlich der Intensitätswechsel der Regenfälle, also die Quantität des Regens, welcher Faktor schliesslich von dem Weg, bzw. der Richtung der atlantischen Zyklonen beeinflusst wird, Zur Bestimmung der Chronologie der Zyklontätig­keit, bzw. in der Aufklärung der Perioden dieser Zyklontätigkeit gaben die gros­sen kontinentalen Wasserspeicher, wie der Kaspisee, der Aralsee so wie der Balkhas-See usw. gute Anhaltspunkte. Die Untersuchung, um die Schwankun­gen ihrer Wasserniveau bis zum IV. Jahrtausend zurückzuführen, war von Er­140

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