A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Trogmayer, Ottó: Die Bestattungen der Körös-Gruppe
Im allgemeinen wurde in einem Grabe nur eine Person gefunden. Nur eimal kam es vor, dass in einer Grube drei leicht zusammengekauerte Kinderskelette gefunden wurden. Die Gräber waren ohne Beigaben, in einem einzigen Fall war es zu beobachten, dass zwischen den Zähnen eines auf dem Rücken liegenden, stark gehockten Skeletts eine Steinaxt lag. Die Ausgräber wollen behaupten, dass sie nicht sekundär ins Grab geriet. Im gemeinsamen Grab der drei Kinder wurden auch einige Tierknochen 'gefunden, daraus dürfen wir aber nicht eindeutig auf die Zugebung von Beigaben folgern. Ausserdem besitzen wir noch eine einzige Angabe von einem frühneolithischen Grabe, das aus der Nemea-Yíohle hervorgekommen ist. Bemerkenswert für uns kann die Bemerkung von R. Rodden sein, nach der der Mensch des Neolithikums im Zeitalter der wirtschaftlichen Revolution eine grössere Aufmerksamkeit der Kult der Fruchtbarkeit als den mit dem Tod verbundenen Kulten zu widmen scheine. Diese Beobachtungen werden auch durch unsere Funde bestätigt. Auf Grund des Bisherigen dürfen wir die nachfolgenden Erscheinungen als für die Bestattungen des Menschen der Körös-Gruppe allgemeingültige betrachten. Die Gräber liegen immer innerhalb der Siedlung. Ihre Toten wurden in Hockerstellung begraben. Bis die genauen Angaben uns nicht zur Verfügung stehen, können wir nicht entscheiden, ob die rechts- oder lingsseitige Legung den Unterschied zwischen den Geschlechtern bedeutet. Die Orientierung der Skelette — die sicher ins Körös-Zeitalter gehörenden in Betracht genommen — weicht nicht von der Richtung Ost-West, bzw. genauer gesagt, die Orientierung des Schädels weicht nie von der Linie Süd-Nord nach dem Westen ab. Wir dürfen vielleicht annehmen, dass die Schwankung innerhalb der östlichen Orientierung eine Folge der Veränderung der Sonnenaufgänge der verschiedenen Jahreszeiten ist. Eine eigenartige Erscheinung ist die in eine Abfallgrube erfolgte Bestattung der Toten. Die Lage der Gräber von Kotacpart-Vata tanya, Bodzáspart, Maroslele-Pana und Deszk beweist es eindeutig. In einigen Fällen lagen die Skelette am Rande der Gruben, aber der Schichtunterschied zwischen den Skelettteilen beweist, dass es sich nicht um ein in die Abfallgrube vertieftes Grab, sondern um die zur abhängigen Ausfüllung gelegten oder geworfenen Toten handelt. Nach der Meinung von J. Csalog bezeichnen die in die Abfall-grube gegrabenen Skelette eventuell einen feindlichen Angriff und sie dürfen in strengstem Sinne des Wortes nicht als Bestattung betrachtet werden. Die vorliegenden Gräber schliessen diese Annahme eindeutig aus. Im Gorzsaer Gefässidol wurde ein gebrannter Menschenknochenbruchteil gefunden, das kann aber als alleinstehende Erscheinung in Evidenz gehalten werden, und wir dürfen keinesfalls an eine Bestattungsart denken. In Hinsicht der Orientierung der Skelette zeigen auch die bei anderen Gruppen der Zwickenkeramik erschlossenen Gräber ein ähnliches Bild. So war die Orientierung des Grabes in Bedeháza Ostnordost—Westsüdwest, in Bácstorok (Gura Baciului) Ostsüdost—Westnordwest, in Tecic Nordost—Südwest, in Obrezs Nordost—Südwest, in Saraorci Ost—West. Sicher in Abfallgrube erfolgte die Bestattung im Fundort Gura Baciului, Starcevo, Saraorci und Tecic, sowie auch im Fall der wahrscheinlich diesem Zeitalter angehörenden Vinca Z-Grube. Die auf der Siedlung vorgegangene Bestattung entspricht den allgemeinen Gewohnheiten des Zeitalters, 13