A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Soproni, Sándor: Limes Sarmatiae
Abb. 2. Römischer Limes am Donauknie Limes frei, an welcher einen Angriff auszuführen am wenigsten möglich ist, wodurch der Angreifende eben auf dieser, für den Angriff unbrauchbaren Strecke anzugreifen gezwungen wird. In der Umgebung des Donauknies haben die Römer ebenfalls nur den bergländischen Limes-Abschnitt, nämlich die Gegend des Donau-Durchbruches, die für einen Angriff ebenfalls unpassierbar ist, im Laufe des IV. Jh. verstärkt. Nur die Existenz der Wallsysteme verursacht die Verstärkung eben dieser Strecken des Donau-Limes in strategischer Hinsicht. Die tiefländischen und die oltenischen Schanzen sowohl, als auch die Verstärkung im IV. Jh. der fraglichen Limesstrecke — also zwischen Visegrád—Esztergom, bzw. Viminatium—Drobeta — deuten strategisch auf eine grossangelegte, einheitliche Konzeption an. Wird die Anlegung des Wallsystems in dieser Hinsicht untersucht so scheint es offenbar: ein solches mächtiges Verteidigungswerk von einheitlicher Konzeption könnte nur unter römischer Leitung und aufgrund eines römischen Bundes ausgebaut werden. Nur in Kenntnis der oben geschilderten Verbindung des Limes mit den Wallsystemen erklärt sich auch die oben angedeutene Umleitungsrolle der Wälle. Die Verbindung beleuchtet zugleich das Alter der Wallsysteme: die Verstärkung im IV. Jh. der an die Wallsysteme angeknüpften Limesstrecke bestätigt, dass der Ausbau auch des Wallsystems sich selbst im Laufe des IV. Jh. vollgezogen hätte. Untersucht man die Frage, wessen Interesse die Anlegung des Werkes in erster Linie befördert hätte, beweist so sie uns die strategische Konzeption des römischen Sinnens und Denkens. Nach unserer Meinung verlangte das Interesse der defensiven römischen Kriegsleitung dieses Werk immer mehr, als die der „im Barbaricum" lebenden Sarmaten. 128