A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 1. (Szeged, 1969)

Bálint Csanád: Über die Pferdebestattungen der Landnahmezeit

így nem állhat elő az a sajnálatos helyzet, hogy a délorosz sztyeppe koraközép­kori történetében kétségtelenül jelentős szerepet játszó ősmagyarság kimarad­jon a terület félnomád és lovasnomád népeiről írt összefoglalásokból. 27 ÜBER DIE PFERDEBESTATTUNGEN DER LANDNAHMEZEIT von Csanád Bálint In den Gräbern der Ungarn aus dem 10—11. Jahrhundert ist immer nur eine par­tielle Pferdebestattung (Schädel und 4 Beinknochen) zu finden. Auf Grund der Lage der in den Gräbern gefundenen Pferdeknochen hat der Verfasser 4 Gruppen beobachten können und auch die Gräber hierhergezählt, in welchen neben dem Toten nur Pferdegeschirr zum Vorschein kam. Bei allen Varianten ist der Pferdeschädel mit der Schnauze dem Menschen­schädel zugewendet. /. Gruppe: „Bestattungen mit Pferdegeschirr" (I. T. 1.) //. Gruppe: „Bestattungen mit Pferdehaut, zu den Füssen gelegt" (I. T. 2—3.). III. Gruppe: „Bestattungen mit ausgestopfter Pferdehaut" (I. T. 4.). IV. Gruppe: „Bestattungen mit zusammengelegter Pferdehaut" (I. T. 5.). V. Gruppe: „Bestattungen mit ausgebreiteter Pferdehaut" (I. T. 6.). Auf Grund der chronologischen und gesellschaftlichen, weiterhin der originellen Bestim­mung dieser Bestattungsformen können zwei Grundformen abgesondert werden (II. und III. Gruppen). Dies wird auch davon bekräftigt, dass irgendwelche Parallelen ausschliesslich zu diesen zwei Gebräuchen östlich der Karpathen zu finden sind. Die I. und II. Gruppen kommen auf dem ganzen Gebiet des Landes ebenmässig vor (S. Landkarte), sie können in jeden Begräbnisstätten aus dem 9—11. Jahrhundert beobach­tet werden. In den Begräbnisstätten des die ugrische Sprache gesprochenen, gemeinen Volkes erscheint fast ausschlieslich dieser Ritus. Dagegen erreicht die Häufigkeit der II. — IV. — V. Gruppen die der vorangehenden nicht (237—56 Gräber). Sie kommen nur im nord-östlichen Teil des Landes in bedeutenderer Zahl vor, und der Gebrauch verschwand gegen die Mitte, oder die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts aus den Begräbnisstätten. Die ungarische Forschung hat diese Gräber auf Grund ihrer Beilagen bereits früher an die türkische führende Schicht geknüpft. Es ist wichtig zu bemerken, dass die letzteren Riten in den Begräbnisstätten des gemeinen Volkes sehr selten sind. Auf Grund der Obenerwähnten identifiziert der Verfasser die Gebrauchsform der I —IL Gruppen mit den Erbgesessenen ugrischen Massen, der ungarischen Landeseroberer die III — IV — V. Grup­pen dagegen mit der zu den Ungaren stossenden Population türkischen Ursprungs, die gegen die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts in ihrer Umgebung verschmolzte. Diese Annahme wird durch die Beobachtungen der süd-russländischen Pferdebestattun­gen aus dem 6—11. Jahrhundert bekräftigt. Der Ritus der „zu den Füssen gelegten Pfer­dehaut" kann an kein frühmittelalterlichen Volk geknüpft werden. Da diese Gräber haupt­sächlich an der Wolga in finno-ugrischer Umgebung zum Vorschein kommen, und die Lebens­weise der Ungaren als Reitervolk (und vielleicht auch ihr Pferdekult) das Ergebniss einer selbständigen Entwicklung war, knüpft der Verfasser diese Gräber an den Altmagyaren. Bestattungen mit ausgestopfter Pferdehaut werden von der sowjetischen Forschung ein­deutig mit den Petschenegen und Uzen in Zusammenhang gebracht. Da keine unmittelbare Verbindung zwischen den Uzen und Magyaren im 9. Jahrhundert nachzuweisen sei, soll die Sitte bei den Landeseroberern als ein Ritus Petschegener Herkunft betrachtet werden. Ein Kapitel von Anonym von Cambridge analysierend, versuchte der Verfasser nachzu­weisen, dass sich einige Gruppen von Petschegenen (und Alanen) anlässlich des Kabaren-Auf­ruhrs, in Kazar-Kaganatus zwischen den Jahren 863 und 867 ausgebrochen, dem ungarischen Stammesbündnis angeschlossen haben. Durch die Hypothese des Verfassers können zahlreiche geschichtlichen, lingvistischen, archeologischen und anthropologischen Fragen erleuchtert werden. 27 L. 25. j. és С. А, Плетнева: От кочевий к городам. МИА. 142.1962. 114

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