A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1968. (Szeged, 1968)

Torgmayer, Ottó: Die Hauptfragen des Neolithikums der ungarischen Südtiefebene

dergrund. Das Gepräge der Tierzüchtung war mit dem der gleichaltrigen Kul­turen Thessaliens oder Kleinasiens wesengleich. Die Jagd und das Sammeln weisen aber auf eine wesentliche Abweichung hin. Unter den Funden der Körös­Gruppe machen die gefundenen Überreste der gejagten Tiere mindestens 40% der sämtlichen Tierknochen aus. Innerhalb der vorher erwähnten Daten tritt die Wichtigkeit der Fischerei vor. Die Muscheln und Schneckenschichten weisen darauf hin, dass die Träger der Kultur während gewisser Jahreszeiten zur Nahrung im überwiegenden Teil durch Sammlung kamen. Um die Bedeutung des Bodenbaues erwägen zu können, verfügen wir mit solchen messbaren Mate­rialdaten, wie bei der Untersuchung der Tierzucht nicht. Die dünnschichtigen, kurz bewohnten Siedlungen weisen darauf hin, dass die Bedeutsamkeit des Bo­denbaues noch nicht so gross war, wie während der Zeit des mittleren Neo­lithikums, das die Tellsiedlungen hinterliess. Die Körös-Gruppe ist in erster Linie für eine Kultur von Viehzucht und beweglicher Lebensform zu halten, in deren Leben die Jagd, die Fischerei, das Sammeln eine sehr wichtige Rolle spielten. Der Bodenbau spielte besonders in den Frühperioden nur eine sekun­däre Rolle. V Auch die Bestattungsitten sind von den bekannten der Zeit des Mittel­neolithikums abweichend. Die bisher erschlossenen Gräber wurden ausnahmlos in den Siedlungen zum Vorschein gekommen. Die Skelette wurden in jeden wohl beobachteten Fällen in den Abfallgruben gefunden. Charakteristisch ist die starke Hockerlage. Auch rote oder gelbe Ockerspuren zeigen sich selten. Die Gefässbeigabung des Grabes Nr 5., der auf dem Fundort von Deszk-Ölbrunnen Nr 1. erschlossen wurde, beweist, dass der Gebrauch der Grabbeigabung ebenso bei den Trägern der Körös-Gruppe, als auch bei der benachbarten Starcevo-Gruppe bekannt war. Aufgrund der vorherigen Untersuchungen des anthropologischen Materials können wir den Menschen der Körös-Gruppe als einen grazilen, mediterranen Typ bezeichnen, bei dem auch die anderen dolichocranen (cromagnon-nordoid) Rassbestandteile ebenfalls nachweisbar sind. VI Innerhalb des Fundmaterials der Gruppe können wir die verschiedenen Varianten der bemalten Keramik als Novum nachweisen. Deshalb beschäftigen wir uns mit den Typen, die schon monographisch bearbeitet wurden, nicht ein­gehender. Der vermutete Mangel der bemalten Keramik bildete die Grundlage zur Schaffung mehrerer falscher Hypothese. Im Laufe unserer Ausgrabungen haben wir zahlreiche bemalten Gefäss­bruchstücke gefunden, die den folgenden Typen nach gruppiert werden können, a., Auf den Gefässen von grober, brauner oder hellgrauer Oberfläche be­findet sich eine geradlinige, vertikal bzw. schräg laufende, schwarze Bemalung. Seltener kommt das Muster auch auf der geglätteten Oberfläche vor. Sie ist in mehreren Fällen mit anderen Motiven (mit gezwickter, eingeritzter Verzierung) kombiniert. b., Auf den Gefässen von geglätteter brauner, rotbrauner Oberfläche be­13

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