A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1968. (Szeged, 1968)

Torgmayer, Ottó: Die Hauptfragen des Neolithikums der ungarischen Südtiefebene

zur Höhe von Szolnok sehr dicht erweisbar. Die Körös-Gruppe streckte sich längs der Körös - bzw. Berettyó-Linie bis zum Bezirk von Berettyóújfalu, Zsáka. Wenn wir die Landesgrenzen als die Linie unserer Forschungsgebiet betrachten, wollen wir nur darauf hinweisen, dass man das Fundmaterial der Körös-Gruppe zu dem früher skizzierten Gebiete eng verknüpfend, auch an den angrenzenden Gebieten Rumäniens und Jugoslawiens erweisen kann. Die Hauptmasse der bisher bekannten 156 Siedlungen stammt von ein­gehend durchgefochten Gebieten. Es ist annehmbar, dass die Anzahl der Siedlungen in der Wirklichkeit weitaus grösser gewesen sei. Diese Erscheinung bedeutet aber nicht eindeutig, dass die Tiefebene im Laufe des Frühneolithikums so dicht besiedelt wäre. Damit das Gebiet sehr lange unter der Herrschaft der Träger der Körös-Gruppe stand, und die einzelnen Siedlungsorte nur für eine kurze Zeit bewohnt waren, betrachten wir als vermutlich, dass die gesamten Siedlungsspuren nicht aus der gleichaltrigen Periode stammen. III Bezüglich der inneren Einordnung der Siedlungen haben wir sehr wenige Daten. Die Mehrheit der bisher bekannten Siedlungen ist einschichtig. Bei mehr­schichtigen Siedlungen müssen wir zwischen den Bauperioden mit dem Verlauf einer grösseren Zeitspanne rechnen. Teilartige Siedlungsformen konnten wir am Fundort der Körös-Gruppe bis jetzt nicht aufweisen. Diese Erscheinung ist mit der Lebensführung der Gruppe zu erläutern. Die Ausdehnung der Siedlung variiert sich von 150-400 m. bis 24-40 m. Die Dörfer lagen immer an den Ufern der Flüsse oder auf den Inseln der Hochwassersgelände. Man kann für wahrscheinlich halten, dass die Häuser entweder in einer einzelnen Linie oder in zwei Reihen, sozusagen eine Gasse ausgebildet, standen. Aufgrund der bisherigen Ausgrabungen können wir zweierlei Haustypen rekonstruieren. Der erste ist eine Feldhüttenform, der andere erweist sich aber als ein eigentliches Haus mit ascendenten, senkrechten Wänden und Satteldach. Die Wände des letzteren wurden als eine Konstruktion aus Pfosten, Reisig und Lehmbewurf verfertigt. Nach dem heutigen Zustand der Forschung können wir Wohngruben gar nicht annehmen. Von Feuerstellen in den Hausinneren können wir nur aufgrund der Analog­funden sprechen. Ein Teil der umfangreichen Vorrätsgefässe befand sich in den Siedlungen ausser den Häusern, im Boden eingetieft. Die umfangreichen Abfallgruben, die zu den allgemeinen Siedlungserscheinungen gehören, konnten Lehmgruben sein. IV Die eingehende Untersuchung des von uns gefundenen Tierknochenmate­rials ermöglicht uns ein ziemlich genaues Bild von der Lebensführung der Gruppe zu schaffen. Die Tierzüchtung ist mit der Züchtung der Kleinwiederkäuer (Schafe, Ziege) charakterisiert. Die Schafe- bzw. Ziegeknochen bedeuten den weitaus grössten Teil der Haustierreste (um 70°/o). Die Bedeutsamkeit der Viehzucht rückt in den jüngeren Perioden der Gruppe immer mehr in den Vor­12

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