A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Makkay János: Die in Tărtăria (Alsótatárlaka) gefundenen pictographischen Tafeln und die jüngere Steinzeit Südosteuropas

Figur so obeflächlich skizziert, dass man es nicht entscheiden kann, ob es einen Menschen oder ein (sich bäumendes). Tier darstellen will. Unserer Meinung nach ist die letztere Möglichkeit nicht wahrscheinlich. Ohne die Entscheidung dieser Frage ist es jedoch unzweifelhaft, dass die besten Analogien nicht die vor allem von Tepe —Gawra stammenden Exemplare aus der Gawra —Zeit zu sein scheinen (deren Zeitalter sich überigens von den späten Obéid bis in die frühesten dinasti­schen Zeiten erstreckt), sondern die in Ur gefundenen, Stücke mit Abstammung­sorten „SIS 8—4". Unter den letzteren erinnern einige nicht nur in ihrem Thema an die Zeichnung der ersten Tafel von Tärtäria, sondern auch in der oberfläch­lichen, übereilten Ausführung, was übrigens bei Petschaften im allgemeinen ganz ungewohnt ist. 16 Auf alle Fälle ist es unzweifelhaft, dass die erste Tafel von Tärtä­ria allein schon über derartige mesopotamische Parallelen verfügt, die nicht im geringsten unbedeutender und unsicherer sind, als die mit pictographischen Zei­chen versehenen. Dieses Stück ist also sowohl bei der Datierung des Fundmaterials auch bei der Auswertung der Beziehungen mit vollem Recht in Betracht zu ziehen. Die Parallelen der ersten Tafel von Tärtäria sind aber vor allem auf die Zeit um 2900 datierbar. Das bezieht sich vor allem auf die Funde von „SIS 5—4" 17 schliesslich ist aber dieser Zeitpunkt auch bei einem Teil der Exemplare von Tepe Gawra zutreffend, ihr später Typ — der zugleich dem von Tärtäria am meisten ähnlich ist — erreicht noch den Anfang des 3. Jahrtausends, die VIIIc Schicht von Tepe Gawra 18 . Diese ist mit Uruk IIIc gleich alt, also kaum etwas älter als Uruk Illb, was das Alter zwei mesopotamischer Musterexemplare von zwei anderen Täfel­chen von Tärtäria ist. Es ist auch das offenbar, dass hier vor allem die Datierung jener Petschafte von Ur entscheidend ist, deren Alter auf eine viel kürzere und einheitlichere Periode eingeengt werden kann, wie die der von Tepe Gawra, somit lässt sich das Alter unseres Täfelchens Nr. 1 von Tärtäria auch auf Grund dieser Überlegung auf die Zeit um 2900 oder unmittelbar vor diesen Zeitpunkt verlegen. c) Dieser in absoluten Jahreszahlen angebene Zeitpunkt, der also mit Hilfe der mesopotamischen verwandten Exemplare, die für damalige Ausgangspunkte und für heutige Parallelen aufgefasst werden können, ist also nicht nur in Hin­blick auf die mesopotamischen Funde zutreffend, sondern in vollem Ausmass auch für die südosteuropäische archäologische Forschung annehmnbar. Und zwar des­wegen, weil er auch bei anderen südosteuropäischen Funden die Ansprüche der relativen und absoluten Chronologie in bezug auf die mesopotamischen Zusam­menhänge erfüllt, obgleich diese die Enge der unmittelbaren Beziehungen der Funde von Tärtäria in keinem Falle erreichen, sondern dieser nur in die Nähe kommen. János Makkay 16 Ebd. 17 Perkins, A. L. a. a. 0., chronologische Tabelle. 18 Vlassa, N., a. 0., Dacia, 494. 24

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