A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Trogmayer Ottó: Bemerkungen zur Chronologie des Frühneolithikums auf dem Süd-Alföld
aber unzweifelhafte Daten liefern doch nur die durch Export bzw. Import in fremde Umgebung geratenen Gegenstände. So kamen vorzügliche Beweise für die frühere Datierung der Vinca-Kultur bei den Ausgrabungen von Elateia zum Vorschein. 18 Hier hat man in einer Opfergrube für die Danilo —Kakanj-Kultur charakteristische, bzw. fast ausschlieslich an diese knüpfbare vierfüssige Gefässe gefunden. Die Zeit der Grube geht nach den Beobachtungen Weinbergs dem spätneolithischen Horizont voran, d. h. sie ist unmittelbar vor den Dimini-Horizont zu setzen. Die Danilo — Kakanj-Kultur lässt sich aber mit den Anfängen der Vinca-Kultur gut parallelisieren. Ein anderer wichtiger Fundekomplex kam von dem thessalischen Otzaki-magula hervor. Bei den dortigen Ausgrabungen hat V. Milojcic eigenartige Scherben gefunden. Ihre Verzierung: sie sind auf der polierten, grau-schwarzen Oberfläche zwischen geschweiften oder meandroiden Linien mit poröser roter Farbe einbezogen. 19 Der Ausführer der Ausgrabung brachte diese Scherben mit der Theiss-Kultur in Zusammenhang. Die Technik ihrer Verzierung und ihre Musterung knüpft sie jedoch einhellig an die Gruppe von Szakáihát—Lebő. Die besten Beispiele für die Verbindung zwischen der Vinca-Kultur und der Gruppe von Szakáihát—Lebő kamen in Vinca selbst zum Vorschein. 20 Diese Gefässe lagen in einer Tiefe zwischen 7—8 m. Somit ist der Anfang von Vinca —Tordos IL mindestens mit der Zeit der Funde von Otzaki-Typ (Dimini III) gleichaltrig. Somit reichen die Wurzeln des ganzen VincaKomplexes auf bedeutend frühere Zeiten zurück. Auf dem Otzaki-Horizont wurden auch Vädastra-artige Gefässe mit eingekratzter Verzierung gefunden, die gleichfalls mit einem jüngeren Abschnitt der Vinca —Tordos-Kultur gleichalt sind. 21 Auf Grund des ungarländisehen Materials kann als sicher gelten, dass die Szakálhát-Gruppe jünger ist als die Körös-Gruppe, mindestens ergibt sich das aus der Stratigraphie von Szentes—Ilonapart. Es ist auffallend, dass das Erscheinen der doppelkegelförmigen Gefässe im Laufe der inneren Entwicklung der Zwickenkeramik sowohl in Jugoslawien als auch in Bulgarien sehr früh nachweisbar ist, wo dicke Schichtenreihen von längerer Dauer aufgedeckt wurden. Diese geradlinige Entwicklung wurde von B. Covic in Gornja —Tuzla beobachtet, wo die Vincaer Elemente in der oberhalb der mit dem Ende der Sesklo-Periode parallelisierbaren sechsten Schicht gelegenen fünften Schicht erscheinen bzw. hier zwickenkeramische Scherben nur sporadisch vorkamen 22 . Eine verwandte Entwicklung war auch auf der Ansiedlung von Vrsnik bemerkbar, wo mit Kannelüren versehenen Bruchstücke von Veselinovo-Typ in der zweiten Schicht gefunden wurden. 23 Von bulgarischen Forschern (Mikov, Georgiev) wurde betont, dass es in der Periode zwischen Karanovo I — III eine innere Entwicklung ohne wesentlicheren Bruch vor sich gegangen sei. Die Bruchstücke mit Kannelüren-Verzierung erscheinen jedoch schon im Horizont Karanovo II, das nach Georgiev eine Parallele mit den Starcevo und den Körös—Tordos Gruppen aufweist. 24 Das Fundmaterial des unlängst aufgedeckten Azmaska-mogila fügt sich zwischen die Horizonte von Karanovo I —IL 25 Auch hier finden wir die Plissee — Verzierung, im Horizont Karanovo II die doppelkegeligen Formen. Ein bis zu gewissem Grad eine ähnliche Entwicklung aufweisender Fundekomplex wurde von 18 Weinberg, S., Hesperia 31 (1962), 190. 19 Milojcic, V., JRGZM 6 (1953—58), 18. 20 Garasanin, M. V., BdRGK 33 (1943—50), Taf. V. 6. 21 Berciu, D., Contributii la problemele neoliticului în Romînia ín lumina noilor cercetäri Bucuresti 1961, 561 ; ds., L' Europe à la fin de l'âge de la pierre, Praha 1961, 113. 22 Covîé, В., GZMS 15—16 (1960—61), 132 ff. 23 Garasanin, D. —Garasanin, M. V., Zbornik na stipskiot naroden muzej, II (1960—61), 39 ff. 24 Georgiev, G. I., L'Europe à la fin de l'âge de la pierre, Praha 1961, 92. 25 Vajsová, H., S1A XIV (1966), 10. 38