A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Makkay János: Die in Tărtăria (Alsótatárlaka) gefundenen pictographischen Tafeln und die jüngere Steinzeit Südosteuropas

mit Uruk Illb bzw. die aus dieser Zeit stammenden Parallelisierungen mit südmeso­potamischen Analogien anscheinend als endgültig zutreffend anzusehen sind. H. Kiengel ist Mai 1964 vom Verfasser auf diese Funde aufmerksam gemacht worden, zugleich wurde von ihm auch die ausserordentliche Wichtigkeit der möglichst genauen Datierung vom Gesichtspunkt Südosteuropas aus betont. Durch die Da­tierung H. Klengels wurde also zuletzt die Richtigkeit der ersten Zeitbestimmung von N. Vlassa anerkannt und auch, dass es richtig sei, die Herkunft dieses Fundes und seine Verbindungen in Mesopotamien zu suchen. Nur eine, an der Zahl der Jahre gemessen kleine, aber eine in historischer Hinsicht doch sehr wesentliche Kor­rektion wurde von ihm durchgeführt, als er für Uruk IV die Periode Uruk Illb in Vorschlag brachte. Die Schicht Uruk III (с — a) tritt ja — obgleich ein Bruch in der Keramik im Vergleich mit dem Vorigen nicht zu bemerken ist und die Weiter­entwicklung ethnisch und kulturell fortlaufend ist — vor allem im Bauwesen mit grossen Änderungen ein. 5 Diese hängen offenbar damit zusammen, dass die Ent­wicklung inzwischen stürmisch wurde. Dieser Zeitpunkt wurde auch von A. Falkenstein mit dem Zusatz angenom­men, dass von ihm in seiner Studie nicht nur im allgemeinen die Parallelisierung — und auf Grund dieser die Datierung — durchgeführt wurde, sondern er auch einen Teil der aufgetauchten wichtigen Fragen nutürlich nur in Hinblick auf sein Fachgebiet überblickte. 6 So weist er nebst den Parallelen und Übereinstimmungen auch die Abweichungen (in dem Material der Tafeln, in ihrem durchbohrtem Zu­stand usw.) nach, ausserdem skizziert er auch die mögliche Art der Verbindung. Im folgenden wollen wir für die Grundlage des Problems die von Falkenstein aus­geführte und erwiesene relative Zeitbestimmung mit Uruk Illb ansehen. Wir sehen keinen Grund und keine Möglichkeit an die Datierung mit Uruk IV (innerhalb dieser mit keiner Schichtung) zurückzukehren. 7 Hingegen sprechen mehrere Gründe dafür, dass es erforderlich ist, die durch A. Falkenstein angegebene absolute Datierung (2800—2750) der Parallelen von Uruk Illb und mit diesen zusammen die der Täfelchen von Tärtäria zu berichti­gen. Diese Gründe sind unter anderem die folgenden: a) In der mesopotamischen Forschung greift neuerdings wiederum die hohe Chronologie um sich, 8 von A. Falkenstein wurde aber deutlich erkennbar die nied­rigste Chronologie benützt. Seinen Ausgangspunkt bildet sogar ein C14 Beleg, der sich auf Uruk IVa bezieht. 9 Mit Rücksicht darauf, dass dieser unseres Wissens der einzige C14 Beleg wäre, der aus der Zeit vor dem Ende des 3. Jahrtausend nied­riger wäre, als der mit einem der traditionellen Methoden bestimmter oder erschlos­sener Zeitpunkt, ist es am zutreffendsten, ihn gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. Die Datierung von Uruk Illb mit 2900 entspricht besser dem heutigen Stand der Forschung, 10 sie befriedigt besser die ägiptischen Synchronismen, und wenn auch in ganz kleinem Masse, ist es doch leichter zusammenstellbar mit den Daten un­serer absoluten Chronologie, die sich auf die urzeitlichen Kulturen von Vorde­5 A. L. Perkins, The Comparative Archaeology of Early Mesopotamia. SAOC 25) Chikaco 1949, 125. 6 Zu den Tontafeln aus Tärtäria. Germania 43 (1965), ersch. 1966, 269—73. 7 Wie z. B. J. Harmatta, Ant Tan 13 (1966), 235—6. 8 M. E. L. Mallo wan 9 Im Falle der Funde von Tärtäria, durch die alle C14 Daten der europäischen Urgeschichts­forschung in den Haufen geworfen wurden, ist es übrigens nicht schicklich sich, auch wenn nur bei der Datierung von Parallelen, auf C14 Daten zu berufen. 10 A. L. Perkins, a. a. 0. 176. 22

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