A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Korek József: Die Linearkeramik auf dem Alföld
sowjetischen und dem rumänischen Moldau. Auf diesen Gebieten wird die ältere Stufe der Linearkeramik von der Notenkopf —Keramik abgelöst. Entlang der Mittel —Theiss können mehrere lokal gefärbte Gruppen in Betracht gezogen werden. Zu diesen gehört z. B. die durch B. — I. Kutzián und J. Csalog 1950 aufgedeckte Szilmeger Fundstätte Polgár—Basatanya, 12 hierher lässt sich aber auch das Material von Hortobágy—Árkus, Egyek, Pipáshalom knüpfen. Die Publikation dieser Szilmeger Gruppe hat sich in die Länge verzogen, deswegen überging sie in das Gemeinbewusstsein als schlechthin die Linearkeramik des Alföld, obgleich sie nur eine Gruppe ist in der das ganze Alföld umfassenden Gemeinschaft der Linearkeramik. Mit dieser Stilkomponente sollen mehrere, lokale Eigentümlichkeiten aufweisende Abstufungen, Stufen als L. IL bezeichnet werden. In diesem erscheinen auch schon Elemente fremder Kulturen. Auf dem bis an die Theiss reichendem Gebiet vermischt sie sich mit dem Material der Bükk-Kultur, während sich die auf süldlich der Theiss gelegenen Fundorten erscheinende Bükker Ware eher als Importware erweist. Ich denke hier an die Bükker Scherben des Szilmeger Fundortes. Es ist nun wesentlich, dass sich die Scherben der Theiss-Kultur werder auf dem Hortobágy bemerkbar machen, noch auf dem Gelände von Szolnok, das eine andere lokale Gruppe dieses Stils vertritt. 3. Die vom Gebiet des Süd-Alföld bekannte Linearkeramik steht in ihrem Stil dem Material der bei uns von Nord-Transdanubien bekannten Fundorte näher (Békásmegyer, Gyó'r—Pápai vám, Szob usw.) 13 . Die Linien werden immer dünner und es erscheint die mit rot bezogene Bemalung oder die Zwischenlinien füllende Bemalung meistens in roter Farbe. Am häufigsten erscheint dieser Stil, den ich mit L III. bezeichnete auf den südlich von den Körös-Flüssen gelegenen Gebieten. Eine frühe Variante dieses Stils erscheint selbständig ohne jede Vermischung. Es soll hier auf den Fundort Öcsöd—Kéthalom 14 verwiesen werden, wo keinerlei Vermischung in der Siedlung vorkam, die unmittelbar an einer Siedlung der Körös-Kultur aufgedeckt wurde. Ähnlich war die Lage in Dévaványa—Simasziget. 15 In seinem ausgebildeten Stil erscheint die Linearkeramik L III schon mit Zierelementen der Theiss-Kultur vermischt, wie z. B. in Tiszazug ('Theisswinkel'), ebenso wie in der Lebőer und Békéser Gruppe. 4. In der jüngsten Phase der Linearkeramik spielt die Linearverzierung schon eine ganz untergeordnete Rolle, sie erscheint in verkümmerter Form und die kleinknöchelige Keramik wird vorherrschend, auf rotem Grund mit dünnen oder breiten schwarz bemalten Streifen gepaart. Diesen bezeichne ich mit L IV. Er ist auf dem Tiszahát ('Theissrücken'), im Kom. Hajdú und Bihar vorhanden. Derzeit können wir in diesem auf Grund des bekannten Materials zwei Stile erkennen : 1. Das Material von Számossály und 2. das von Makkay als Esztárer Gruppe bezeichnete Material. Das erste gruppiert sich auf dem Theissrücken entlang der Szamos, dann überschreitet es die Landesgrenze und erstreckt sich bis an die niedrigere Berglandschaft der nordöstlichen Karpaten. Das letztere scheint sich auf dem Gebiet des ehemaligen Komitates Bihar zu verdichten. 12 Kutzián, В. L, Die Ausgrabung in Tiszapolgár—Basatanya. Conf. Arch. 1955, Bp. — Bognár I., The Copper age cemetery of Tiszapolgár—Basatanya. Arch. Hung. Arch. Hung. XLII (1933), 410. 13 Tompa, F., Budapest az őskorban. Budapest története ('В. in der Vorzeit. Geschichte von Bp.') 1940, 23. — Csánk G. V., Arch, Ért. 1965, 31. — Mithai, Sándor, Arrabona 1966. 14 Aufdeckung des Verfassers. Museum von Szarvas. 15 Die Aufdeckung des Verfassers. Ung. Nationalmuseum. 15