A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Farkas Gyula–Lipták Pál: Über die Anthropologie der Bevölkerung des südlichen Teils der Ungarischen Tiefebene in der Arpadenzeit

Zweifelsohne wäre der goldene Mittelweg zu wünschen, das heisst : es müssten solche auf messbaren Angaben beruhenden und signifikant abweichenden Merk­malkomplexe oder Taxone abgegrenzt werden, die gleichzeitig auch gut umrissene morphologische Merkmale mit aufweisen. Natürlich sind es immer die auf die Variabilität der einzelnen Taxone zurückzuführenden Grenzfälle, welche die meisten Schwierigkeiten verursachen. Im Falle von zwei ähnlichen Taxonen kann nämlich eine derartige Vermischung entstehen, dass die genaue Bestimmung des taxonomischen Stelle eines solchen mixomorphen Elements ernste Schwierigkeiten bereitet oder even­tuell gar nicht zu lösen ist. Im Grunde genommen müsste man eine Analyse betreiben, welche eine intra­seriale Untersuchung mit einschliesst, wobei der gleichzeitige Zusammenhang der qualitativen und quantitativen Merkmale, sowie das Prinzip der taxonomischen Verschiedenwertigkeit berücksicht werden soll. Die Grundlage einer solchen Methode soll eine gut ausgearbeitete Kraniosystematik sein. Die in der Forschung tätigen Personen sollen über einen synthetischen Blick verfügen und müssen die räumlichen und zeitlichen Zusammenhänge stets vor Augen halten. In den nach diesen Gesichts­punkten gemachten Abhandlungen sollen die abgegrenzten Merkmalkomplexe mit Photos dokumentiert werden. Vielleicht können wir erklären, ohne dabei unbescheiden zu sein, dass die von Lipták ausgearbeitete „taxonomische Methode" 4 5 den Zielsetzungen der paläoanth­ropologischen Untersuchungen — wenn auch nicht in vollem Masse — so doch zu einem hohen Grade entspricht. Auf Grund dieser Methode geht die Feststellung der einzelner Taxone mittels 27 metrischer und 6 morphologischer Merkmale, sowie mit Hilfe von 9 Indizes vor sich. Natürlich gibt es auch solche Taxone, die durch ihre besondere morphologische Merkmale von anderen Merkmalkomplexen leichter abgegrenzt werden können, wie z. B. im Falle der Cromagnoiden. Zweifellos wird der Vorteil dieser Methode erst dann vollauf bestätigt sein, wenn uns Materialien in genügend grosser zahl und in gutem Erhaltungszustand bei allen Taxonen zur Verfügung stehen, und nach Feststellung der Normenwerte derselben wird die etwa noch vorhandene geringe Subjektivität der Methode ebenfalls ausgeschaltet werden können. Unsere Meinung nach war es wichtig, in der Einleitung auf all das hinzuweisen. Es bleibt sich nämlich nicht gleich, über wieviele Angaben wir verfügen und vor allem welche Methode wir bei der Bestimmung der Resultate zur Anwendung brin­gen, wenn die Anthropologie eines archäologischen Zeitalters, oder zumindest die eines kleineren geographischen Geländes aufgezeigt werden soll. Jetzt, da wir die Proben der drei grossen Gräberfelder der Südlichen Tiefebenen miteinander ver­gleichen, bzw. auf Grund derselben auf die Anthropologie der Bevölkerung der Südlichen Tiefebene im Arpadenzeitalter zu sprechen kommen, möchten wir vor­erst gerade im Sinne unserer obigen Ausführungen die Aufmerksamkeit auf einige informative Angaben gelenkt haben. 1. In den 3 Gräberfeldern gruppieren sich die untersuchten Funde, wie folgt: 6 7 8 4 Lipták, P.: On the problems of historical anthropology (Paleoanthropology). — Acta Biol. Szeged, N. S. 7, 1961, 175—183. 5 Lipták, P.: Homo sapiens — species collectiva. — Anthrop. Közi. 6, 1962, 1—2, 17—27. 6 Lipták, P. —Farkas, Gy.: Anthropological analysis of the Arpadian age population of Orosháza—Rákóczitelep. — Acta Biol. Szeged, N. S. 8, 1962. 1—4, 221—232. 7 Lipták, P. —Farkas, Gy.: Anthropological examination of the Arpadian age population of Szatymaz (10th to 12th centuries). — Acta Biol. Szeged, (im Druck). 8 Lipták, P.—Farkas, Gy.: A Békés—Povádzug-i őskori és X— XI. századi temető csontváz­anyagának embertani vizsgálata. — Anthrop. Közi. (Im Druck). 137

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