A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Patek Erzsébet: Präskythische Gräber in Ostungarn

von tiefliegendem, nassem Terrain umgeben sind. Es ist wahrscheinlich, dass auch jene hierher einzureihenden Gräber, bei denen uns die Umstände ihrer Aufdeckung eingehender nicht bekannt sind (Szeged —Öthalom, Csongrád, Doboz—Máró-er­dő), 2 gleichfalls auf einem ähnlich aussehendem Gälende lagen. Unter den authentisch aufgedeckten Friedhöfen lassen sich folgende in den Kreis der Fried­höfe von Mezőcsát-Typ einreihen: Ároktő—Pej puszta, Ároktő—Dongóhalom, Tiszakeszi—Szódadomb (diese drei Friedhöfe liegen im Süden des Kom. Borsod), weiter Füzesabony—Kettőshalom, Füzesabony—Cigánydomb, Boconád—Gosz­tonyi tanya, Dormánd—Hányi puszta, Tarnaőrs—Anna kápolna, Tarnaőrs—Csárda­major, Maklár und Tarnabod (die letzteren acht Fundorte liegen im Süden des Komitates Heves). 3 Der Friedhof von Mezőcsát und die übrigen präskythischen Friedhöfe werden in Ungarn durch mehrere Faktoren von den Friedhöfen ihrer Periode und von denen der vorhergehenden Periode abgegrenzt. Diese unterscheidenden Merkmale sind die folgenden: 1. Der Ritus des Skelettbegräbnisses. — 2. Die in den Gräbern regelmässig erscheinenden Tierbeigaben. — 3. Die aus Eisen hergestellten Beigaben. Diese sind zum Teil Schmucksachen (durchbohrte eiserne Perlen, eiserne Armringe), zum Teil Geräte (Ahle, eiserne Trense, eiserne Phaleren). Eine hervorragende Bedeutung hat der eiserne Zaum des Grabes von Mezőcsát. Mit diesem Fund schliesst sich unser Friedhof dem Kreis der früher schon publizierten präskythischen Trensefunde unmittelbar an. Es ist bekannt, dass zwei von den ungar­ländischen Trensen aus dem mit dem Mezőcsáter gleichzeitigen Friedhof von Füzes­abony herrühren. 4 Diese Trensen wurden in die erste Gruppe der Entwicklungsreihe in der Trensetypologie eingereiht. Unserer Trense von Mezőcsát verleiht eine beson­dere Bedeutung der Umstand, dass sie aus Eisen hergestellt wurde und eine solche Form aufweist die auf das VI. Jh. oder auf die nachfolgenden Zeiten datiert wurde. Die eiserne Trense, unseres Friedhofes erfordert also die Überprüfung der Chrono­logie der Trensen. Es ist bekannt, dass die Forschung die Eisenindustrie von Osten herleiten lässt, ebenso also wie auch die frühesten Trensetypen. In Zusammenhang mit den letzteren tauchte in der Literatur schon der Gedanke auf, dass man hier nicht etwa nur mit einer kulturellen Einwirkung zu rechnen hat, sondern auch mit dem Erscheinen einer von Osten her angekommenen Volksgruppe. 5 In bezug auf das Gebiet unseres Vaterlandes waren die Grundlagen dieser Ansetzung in erster Linie die von Gallus — Horváth publizierten Trensefunde, die zum grossen Teil aus Depots und Streufunden bekannt waren. Nur in kleiner Zahl stammten diese Trensen aus Friedhöfen, aber die Grabzusammenhänge und die Datierungen waren auch im Falle der Friedhöfe ziemlich unsicher (Dalj, Kiskőszeg, Füzesabony). Zusammenfassend lässt sich behaupten, die präskythischen Friedhöfe von Mezőcsáter Typ bezeugen, dass bei uns eine neue, hier früher nicht bekannte, fremde Beerdigungsform am Anfang der НС-Periode erscheint, in den Friedhöfen erscheinen eiserne Gegenstände, dann die auf östliche Einwirkung zurückführbaren Trensetypen und Phaleren; auf Grund dieser Erscheinungen lässt sich also ansetzen, dass ein­zelne Landschaften Ostungarns am Anfang von HC durch ein von Osten her ange­2 Reizner, J., A. É. XXIV (1904), 76—; Gazdapusztai, Gy., MFMÉ 1964—65. 3 In Tarnabod wurde von N. Kalicz und /. Torma gegraben, die übrigen Friedhöfe im Kom. Heves wurden von J. Szabó aufgedeckt. Für die Überlassung der Funde zu Studienzwecken und für die wertvollen Informierungen sei ihnen auch hier verbindlichst gedankt. 4 Gallus—Horváth, а. а. О. II, Taf. 1, 2. 5 Harmatta, J., A. É. 1946—48, 79—132. 104

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