A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Patek Erzsébet: Präskythische Gräber in Ostungarn

PRÄSKYTHISCHE GRÄBER IN OSTUNGARN Die in den letzten zwei Jahren von J. Szabó, N. Kalicz und von mir ausgeführten Ausgrabungen haben eine solche Gruppe von Friedhöfen zum Vorschein gebracht, deren Denkmälermaterial von dem in Ungarn allgemein bekannten Denkmäler­material der НС-Periode gut abgesondert werden kann. Dieser Fundekreis lässt sich als das präskythische Material Ostungarns bestimmen. Im Folgenden sollen die Eigenartigkeiten dieser Denkmälergruppe durch die Funde des von mir aufgedeckten Friedhofes von Mezőcsát (Kom. Borsod) vor­geführt werden. Unsere präskythischen Gräber lassen sich an die durch Gallus und Horváth früher besprochenen präskythischen Trensen knüpfen. 1 Die in historischer Hinsicht bedeutungsvollen Trensen und die zu diesen gehörenden Funde haben die Forschung schon seit längerer Zeit interessiert und obgleich es von mehreren als wahrscheinlich angesehen wurde, dass diese Funde Nachlässe eines östlichen Ethnikums (vor allem wurde an die Kimmerier gedacht) seien, tauchten auch Gegenargumente auf; die Frage ist noch nicht geklärt. Da jenes Material, auf Grund dessen die Problematik der Trensen und die Rolle des östlichen Ethnikums früher behandelt wurde, zum grossen Teil Depot- und Streufundmaterial ist, sind wir der Ansicht, dass die unten besprochenen Friedhöfe für die weitere Forschung gut benutzbare Fundekomplexe bedeuten dürften. Die Bedeutung unserer Friedhöfe sehen wir auch darin, dass mit diesen — wenigstens in Ostungarn — eine neue historische Periode beginnt und die НС-Periode eben mit den zu besprechenden Funden in der östlichen Hälfte des Landes ihren Anfang nimmt. Der Ritus des Friedhofes ist das Skelettbegräbnis. Meistens wurden gestreckte Skelette gefunden, in einigen Fällen lagen die Skelette in Hockerstellung, in einigen Fällen kam auch die Froschstellung vor, was in erster Linie ein östlicher Brauch ist. Die Gräber sind mit kleineren Schwankungen west-östlich orientiert, die Schädel lagen westlich gerichtet. In den Gräbern wurden als Beigaben sehr reichlich Viehknochen gefunden, in erster Linie Rindviehknochen, es kamen aber auch Knochen von Schaf und Ziege vor. In das Kindergrab Nr. 55 von Mezőcsát war Wildgansei gelegt worden. Von der Keramik müssen wir etwas ausführlicher sprechen. Der grösste Teil dieser weicht von den Produkten der Hafnerei in Pannonién ab. Es finden sich viele solche Elemente an diesen, die uns an die spätbronzezeitliche Keramik Ost­ungarns erinnern. Die meisten von diesen sind von aussen schwarz, von innen rot und widerspiegeln das Weiterleben der spätbronzezeitlichen Gefässtechnologie dieses 1 Gallus —Horváth, Un peuple cavalier préscythique en Hongrie. Diss. Pann. II, 9. 101

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