A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 1. (Szeged, 1968)
Makkay, János: Angaben zur Datierung und zu den südlichen Kontakten der mittleren Bronzezeit des Karpatenbeckens
kretischen Doppelbeil-Kultes unter Heranziehung der aus den neuesten und bedeutend älteren anatolischen Funden sich bietenden Lehren einer gründlichen Revision unterzogen werden müssen!). Die Frage des zwischen den Opferhörnern erscheinenden Gewächses wurde unter anderem von S. Alexiu untersucht. Er fand, dass sein Ursprung in dem zwischen die Opferhörner gestellten Doppelbeil zu suchen sei. 17 Nach A. Xénaki-Sakellariu sei diese Ansicht durchaus nicht zu rechtfertigen. 18 M. P. Nilsson war der Meinung, dass die Opferhörner selbst in den Darstellungen nicht einmal zu pflanzlichen Zweigen umgebildet wurden. 19 Die Angeführten haben alle diese Behauptungen übrigens in Zusammenhang mit der Zeichnung des in der Giamalakis-SdimmXung befindlichen und hier auf Abb. 2, 5. vorgeführten Siegels getan. 20 Sein Zeitalter ist die Periode des zweiten Palastes oder die nachfolgende. Die Struktur seiner Verzierung zeigt eine beachtenswerte Parallele zu dem Zeichenwerk unserer ersten „Bratpfanne". Denken wir nur an die untere, auf einem kleinen Stumpf stehende und kreuzweise senkrecht gegliederte Unterlage (auf das Tischchen oder Altar), dann an die auf diesem stehenden und bei dem Kalzedon von Knossos ein wenig, bei unserer Pfanne stark nach aussen neigenden äussersten Glieder (an dem Fund von Knossos sind das möglicherweise Lilienblätter), endlich an das in der Mitte stehende und seitlich geschweift bzw. bei unserer „Bratpfanne" Nr. 1. pfeilspitzenartig nach unten zweigende Gewächs bzw. an eine Baumdarstellung. Wir glauben, dass die Ähnlichkeit der Struktur, dann der als Vorbild dienenden Gegenstände in diesem Falle nicht geleugnet werden kann. Die Darstellungen auf Abb. 2:3,4 und 5 stammen gleichfalls von je einem Stück der Giamalakis-Sammlxing. 21 In zwei Fällen haben wir die in Zeichnung von Gefäss gestellten Gewächsen, in einem Fall aber vielleicht die von fieischigblättrigen, zwischen eckige Opferhörner gestellten Pflanzen vor uns. Wir führen diese deswegen an, weil ihr an beiden Seiten der Gefässe sichtbarer Blätterschmuck von der Form eines stehenden oder umgekehrten Q einigermassen mit dem Muster der beiden „Bratpfannen" vergleichbar ist. Das Zeitalter der drei Siegel ist ist gleichfalls der zweite Palast oder die hierauf folgende Periode. Zusammenfassend lässt sich also folgendes sagen. Die Verzierung der beiden „Bratpfannen" aus der Umgebung von Orsova stellt dieselben auf Altäre oder Tischchen gestellten in der Mitte mit einer Pflanze versehenen Opferhörner dar, die wir auf Grund der angeführten Analogien und noch vieler anderer Funde und Darstellungen für eigenartige und fast ausschliessliche Charakteristika und Eigentümer der kretischen Zivilisation ansehen können. Die Frage, ob wir in Hinblick auf die zwei Banater Darstellungen ein lokales Brauchtum, also die dortige Bekanntschaft mit dem Opferhorn und seinem Kult, voraussetzen dürfen, wurde von uns schon beantwortet. Die Frage hingegen noch nicht, auf welche Weise dieses Ziermotiv unserer Meinung nach zu der Versec-Cirna-Gruppe gelangt sei und wie aus einer solchen wesentlichen religiösen Darstellung der kretischen Zivilisation bei der Versec-Cirna-Gruppe ein Ziermotiv zustande gekommen sei. Mit Rück17 Kritika Krónika 8 (1954), 408. 18 Les cachets minoens de la collection Giamalakis. École Française d' Athènes. Études Cretoises 10 (Paris 1958), 53, Anm. 1. 19 The Minoan-Mycenaean Religion and its Survival in Greek Religion 2 (Lund 1950), 170. 20 Xénaki-Sakellariou, A., a. a. O., Études Cretoises 10 (Paris 1958), Taf. XIV, 342, im Massverhältnis 4:1, 52, о. 21 Ebd. Taf. XIV. 342 (IL Abb. 5); Taf. XIV. 356 (IL Abb. 4, 3:1); Taf. XIV. 381 (IL Abb. 6, 3:1); Taf XXX. 408 (II. Abb. 3). 38