A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1964-65. 2. (Szeged, 1966)

Kemenczei, Tibor: Die Metallindustrie in der Piliner Kultur

rény—Cserőhalom und Tiszakeszi, während die der Depotfunde Muhi und Tisza­szederkény. Es lässt sich nicht behaupten, dass Depotfunde ausschliesslich nur beim Abschluss, beim Aufhören einzelner Kulturen in den Erdboden gelangen konnten. Es mag solche innere Bewegungen, Geschehnisse auch im Laufe des Lebens einer Kultur gegeben haben und es ist wahrscheinlich, dass es solche tatsächlich gegeben hat, die zur Ver­bergung von Hortfunden geführt haben. Somit können wir auch das nicht behaupten, dass alle Depotfunde vom Rimaszombater Typ auf einmal, zu derselben Zeit ver­borgen worden wären. Das kann jedoch uns keinen Grund dazu bieten, dass wir ein­zelne Funde heraushebend im Kreise einer einheitlichen Metallindustrie von den übri­gen selbständigen Depothorizonten sprechen sollten. Wichtig ist aber, dass Depot­funde vom Rimaszombater Typ die Produkte eines charakteristischen, geschlossenen, auch territorial genau umgrenzbarer Kreises der Metallindustrie sind, die an eine Kultur gebunden werden können, und dass ihre Mehrzahl unzweifelhaft beim Absch­luss der Pilinyer Kultur unter die Erdoberfläche gelangte. Die Bronzegegenstände in den Lagerfunden vom Rimaszombater Typ lassen sich in Hinblick auf ihre Herkunft auf lokale, westliche, nördliche und östliche For­men sondern. Wahrscheinlich wurde der grösste Teil auch der bronzenen Gegen­stände fremden Ursprungs — wie das auch durch einige auf Pilinyer Siedlungen zum Vorschein gekommen Giessformen bezeugt wird — auch an Ort und Stelle erzeugt. Für Bronzetypen, die sich innerhalb der Pilinyer Kultur herausgebildet haben, sind anzusehen: die doppelarmige Axt (Felsőbalog, Gesztete, Sajóvámos), das Diadem (Vácszentlászló, Istenmező), mit Gold bedeckte bronzene Phalere (Borsod­geszt). Nur für die Pilinyer Kultur ist kennzeichnend die Handschutzspirale von Salgótarjáner Typ (Salgótarján, Rimaszombat usw.), die langen Armspirale auf bei­den Eden mit Spiralscheiden (Salgótarján, Rimaszombat usw.) ; die grossen schei­benköpfigen Nadeln (Sajógömör, Osgyán II) reichen letzten Endes auf den Koszi­derer Kreis zurück. Gleichfalls aus dem Kosziderer Kreis übernahm die Pilinyer Metallindustrie die aus Doppeldraht verfertigten Ringe am Ende mit zweigliedri­gem Abschluss (Borsodgeszt); die mit Löchern durchbrochene kurze Stäbchen (Bor­sodgeszt); die in Spiralscheiben endenden Fingerringe (Borsodgeszt, Felsődob­sza); Spiralringe (Tiszaszederkény). Gleichfalls mit den Vorigen bezüglich der Her­kunft übereinstimmend mag die Knopfsicheln in der Anfangsperiode der Pilinyer Metallindustrie sein (Sajógömör). Für ein spätes Hügelgräberelement können die aus Bronzeblech verfertigten kegelförmigen Anhängsel angesehen werden, desgleichen die Halsringe mit fichtenzweigschmuck (Benczurfalva I). Von der Beziehung zu der jüngeren Hügelgräberkultur zeugt auch das Vollgriffschwert mit achteckigen Griff in dem Forróer Fund. Hingegen kamen charakteristische doppelarmige Äxte von Pili­nyer Typ in Böhmen in den Funde der jüngeren Hügelgräberkultur zum Vorschein. In dem ersten Abschnitt der Pilinyer Metallindustrie werden die Griffzungensch­werter vom Typ Sprockhoffla und Ib nach Nordungarn gekommen sein (Aranyos, Rimaszombat). In der Zeit der jüngeren Pilinyer Kultur ist die Verbindung mit der in Mittel­europa in der Periode R BD beginnenden Urnenfelderkultur an die Stelle der beste­henden Verbindung mit der Hügelgräberkultur getreten. Die Bronzetypen dieser bilden eine der wichtigsten Komponenten der Metallindustrie vom Rimaszombater Typ. Nebst den in der Periode R BD allgemein verbreiteten Typen (Knopfsicheln und Griffzungensicheln; Riegsse Schwerter ; Rixheim-Schwert; Griffzungenschwerter vom Typ Sprockhoff Il/a; Lanzenanhängsel; Lanzenspitzen mit geschweiften Seiten; 53

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