A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1964-65. 2. (Szeged, 1966)

Csallány, Dezső: Das Problem der archäologischen Denkmäler der Gepiden im V. Jahrhundert

um die Mitte des III. Jahrhunderts in die nördlichen Landschaften Siebenbürgens ankam. Als aber die Wandalen West-Siebenbürgen 336 verlassen hatten, besetzten die Gépiden deren verlassene Wohngebiete in der Ebene 4 und auf diese Weise kamen sie damals in die Nachbarschaft der östlichen Grenzen der Sarmaten. Diese Nach­barschaft dauerte bis 472, als nämlich die Gépiden von Osten her in das Gebiet der sarmatischen Bevölkerung in der Körös—Theiss —Maros-Landschaft vordrangen und sich dort mit Überschichtung über sie Sarmaten endgültig ansiedelten. Die Grenzen Sarmatiens und die nach 472 entstandenen territorialen Verän­derungen vermochten wir bisher nur auf Grund der archäologischen Denkmäler der Sarmaten vom I — IV. Jahrhundert zu bestimmen. 5 Heute können wir uns hierfür auch an das Grenzliniensystem des sog. Csörsz-arok(Cy.-Graben') 6 stützen, das die sarmati­schen Fundgebiete fast umfasst und in der zweiten Hälfte des IV. Jahrhunderts und im V. Jahrhundert im Donau —Theiss-Zwischenland zwischen Sarmaten und Skiren bzw. zwischen Sarmaten und Gépiden, in bezug auf das Gebiet jenseits der Theiss (Tiszántúl) zwischen Sarmaten und Gépiden Grenzlinie gewesen zu sein scheint. In der Gegend der oberen Theiss ist diese Verwendung bis 472 in der Tat erhalten ge­blieben. Nur Vilmos Bálás beschäftigte sich bisher mit dem Problem des Csörsz-ärok (Teufels Graben) und die Entstehung dieses Grabens wurde von ihm auf die sar­matische Periode versetzt, in bezug auf seine Bestimmung wird er von ihm sehr richtig für eine Grenzlinie angesehen. Nach Zeugnis der Tiszadober hunnischen Gräberfunde von 1964 war diese sarmatisch-gepidische Grenzlinie in der hunnischen Periode im Gebiet jenseits der Theiss (Tiszántúl) schon vorhanden. Somit werden uns die früh-gepidischen Ge­biete durch einige nächstfolgende archäologische Fundorte angezeigt: Tiszalök, Tiszanagyfalu, Rakamaz, Tiszaeszlár, Balsa, Gáva, Vencsellő, Székely, Rétközberencs, Záhony, Zalkod, Nyíregyháza, Debrecen-Csereerdő, Kisvarsány, Szamostatárfalva, Szamosangyalos, Sonkád, Mezőkaszony, Gelénes, Beregszász, Érmihályfalva, Nagy­várad, Apahida, Szilágysomlyó, und mehrere andere. Kaschau kann mitsamt Mád warscheinlich dem gepidischen Gebiet zugerechnet werden. Die Ausarbeitung der skirisch-gepidischen Grenzlinie ist noch nicht abgeschlossen, sie lässt sich noch nicht genau bestimmen. Eines ist sicher, dass die Gegend von Vác, Szécsény, Miskolc, Me­zőkövesd, Szendrőlád usw. nicht gepidische, sondern wahrscheinlich skirische Fun­dorte sind. Die Denkmäler der früh-gepidischen Kultur vom V. Jahrhundert habe ich als Beispiele angeführt. Auf Grund der heutigen archäologischen Anschauungen ist es zu entscheiden, ob die teilweise angeführten, an die obigen früh-gepidischen Fundstätten gebun­denen Altertümer den Sarmaten, Hunnen, Goten oder Gépiden zugeschrieben werden sollen. Die Lösung des Problems ist gar nicht so einfach. Es ist unzweifelhaft, dass die vorgeführten Denkmäler germanisch angefärbt sind, solche kommen aber nicht nur in der Landschaft der oberen Theiss vor, sondern auch im Donau —Theiss Zwi­schenland: in Bácsordas zusammen mit einer Goldmünze 443-er Prägung 7 und in 4 A. a. O. S. 11. 5 Párducz M., A szarmatakor emlékei Magyarországon ('Die Denkmäler der sarmatischen Periode in Ungarn') III.: Arch. Hung. XXX. 1950, 79. 11; Abb. 2—5. 6 Bálás V., Az alföldi hosszanti földsáncok: Régészeti Füzetek II, 9, 1961. — Bálás, V.: Die Erdwälle der Ungarischen Tiefebene: Acta Archaeologica, XV, 1963, S. 309 ff. 7 Werner, /., Münzdatierte austrasische Grabfunde: Germanische Denkmäler der Völker­wanderungszeit, III, Berlin u. Leipzig, 1935. .58

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