A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1964-65. 2. (Szeged, 1966)
Dienes, István: Über neuere Ergebnisse und Aufgaben unserer archäologischen Erforschung der Landnahmezeit
ÜBER NEUERE ERGEBNISSE UND AUFGABEN UNSERER ARCHÄOLOGISCHEN ERFORSCHUNG DER LANDNAHMEZEIT Es ist bekannt, dass die Erforschung der Landnahmezeit bewusst, mit der entsprechenden theoretischen Fundierung und mit chronologischer Sicherheit 1835 nach der begeisterten Mitteilung von Miklós Jankovich über das Grab von Benepuszta bzw. ungefähr zwanzig Jahren später mit jener über die Vereber Denkmale von János Erdy ihren Anfang nahm. Die mit Münzen an das Tageslicht geratenen Funde umgrenzten immer mehr jene Denkmälergruppe, die den damaligen Vorstellungen national-romantischen Charakters über die Urungarn am meisten entsprach. Die Vorbereitungen auf die millenaren Festlichkeiten — besonders mittels der im ganzen Land in Gang gesetzten millenaren Ausgrabungen —liessen das archäologische Leben in Ungarn besonders aufleben und über die sich angesammelten Denkmäler erschienen der Reihe nach die Bände von Pulszky und Hampel mit Materialpublikationen. Von der grossen Generation dieser Periode sollen drei Namen besonders hervorgehoben werden. Diese sind: Hampel, von dem das ungarländische Material gruppiert wurde; Béla Posta, von dem die für uns so wichtigen Russland —Forschungen eingeleitet wurden; Géza Nagy, dessen Schriften von einer tiefen historischen Einsicht durchdrungen sind. Unter ihnen ist Géza Nagy derjenige, deren Ideen mit ihrer Zeitmässigkeit auch heute noch wirken. Da ihn auch trachtenkundliche Fragen, die Neuschöpfung der Gegenstände und auch Begräbnisbräuche beschäftigen, dringt er als erster daraufhin, dass bei der Aufdeckung der Gräber alle auch kleinlichen Erscheinungen fixiert werden sollen. Er entwirft deutlich die Beziehungen des ungarischen Nachlasses (s. unter anderem seine Besprechung des Buches von Posta), und er wirft den Gedanken auf, dass auch kawarische und petschenegische Denkmäler in dem frühungarischen Material versteckt sein dürften. Er wird auch auf das Bild des Friedhofes aufmerksam und zieht aus diesem historische Folgerungen; er erkennt, dass es zwischen den Reitergräbern und den sog. Reihenfriedhöfen der Landnahmezeit nicht ein chronologischer, sondern ein sozialer und volklicher Unterschied vorhanden gewesen sein mag, und gibt auch seiner Überzeugung Ausdruck, dass es hier schon vor dem Eindringen des Volkes Arpáds Ungarn gewohnt haben mochten. Auch aus den angeführten, aus seinen gehaltreichen Arbeiten herausgerissenen Problemen ergibt es sich, dass wir alle auch heute noch eigentlich seinen Spuren folgen. Nach einem kurzen Anhalten wurde unser Wissenschaftsfach von einigen vorzüglichen Vertretern unserer älteren Zeitgenossen in Schwung gebracht. Nándor Fettich ist ein Fortsetzer der Erbschaft Hampels, er schürft aber tiefer als seine Vorgänger. Die Gegenstäbde untersucht er nicht in ihrer Zuständlichkeit, ihn interessiert nicht nur ihr Formenschatz, ihre formale Ähnlichkeit, sondern er verfolgt den ganzen Gang ihrer Herstellung, er breitet seine Auf75'