A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1960-1962 (Szeged, 1962)
Csongor Győző: A Tisza folyó és holtágainak vízi hemipterái és a hínárvegetáció cönológiai vonatkozásai Szolnok és Csongrád között (kivonat)
Der mit der Modernisierung der Gebäude verknüpfte Mangel an geeigneten Horstungsplätzen — wovon schon die Rede war — vermindert mittelbar den Storchbestand: Auch aus den Berichten lässt sich feststellen, dass die Zahl der für die Horstungsplätze ausgefochtenen Kämpfe anwächst. Dieses Jahr bekamen wir aus 39 Ortschaften Meldungen von solchen Gefechten. Bei der Ankunft im Frühjar kommt es öfter vor, dass zwei Storchpaare denselben Horst besetzen wollen. Bei solchen Gelegenheiten können die Streitigkeiten eventuell wochenlang dauern. Der Horst wird verwüstet, das Brüten bleibt aus oder die gelegten Eier gehen in den Raufereien zugrunde. Auch der ohne Paar gebliebene Storch kann Schaden anrichten: ein vereinsamter Storch hat in der Abwesenheit der Altvögel alle Jungen (4) eines Horstes getötet (Korn. Vas.). Von Lőkösháza (Kom. Békés) wurde gemeldet, dass der Horstbau der Störche durch Dohlen (Coloeus monedula L.) gehindert Wurde. Die auf einem Schornstein horstenden Dohlen haben in Abwesenheit der Störche das Material eines Horstes, den diese auf dem anderen Schornstein aufbauen wollten, hinuntergeworfen. Menschliche Einmischung hat diesem interessanten Wettstreit ein Ende bereitet. Die Sicherung des Schutzes Die Stellungnahme des Menschen dem Storch gegenüber, der mit ihm in derselben Siedlung wohnt, kann die Bestandsänderung bei unserem Vogel erheblich beeinflussen. Nebst den Meldungen über Betreuung und Schutz der Störche haben wir leider auch auffallend viele Nachrichten von ihrer Verwüstung erhalten. Versehrte, kränkliche Exemplare wurden in mehreren Orten von den Schülern in den Schulen (Korn. Borsod-A.-Z., Vas), sogar auch in der Wohnung betreut (Szenta, Kom. Somogy). Als künstliche Basis für den Horst wurde öfter auf lebenden Bäumen ein Wagenrad angebracht (so in den Komitaten Borsod-A.-Z., Heves, Vas, Pest, Nógrád) und diese Hilfeleistung wurde von den Storchpaaren auch angenommen. Einen aus Weiden geflochtenen Korb hat man zu demselben Zweck auf einem Baum befestigt in Kom. Fejér. Ein Bauer in Korn. Vas hat die Spitze eines Baumes abgehackt, damit der Storch seinen Horst auf diesen Stumpf bauen könne. Es gelang damit tatsächlich den Vogel in den Hof zu locken. Mit Besorgnis können wir hingegen feststellen, dass der Storch 1958 in sehr vielen Ortschaften mit Absicht vernichtet wurde. Aus fast allen Komitaten sind öfter uns in Berichten mitgeteilt worden, dass man die Störche auszurotten pflegt. Die Anklagen gegen den Storch sind verschiedenartig. Die häufigsten: er soll Verheerungen anrichten im Geflügel, unter den nützlichen Fischen und im Wild, dann soll er den Schornstein, das Dach beschädigen und der Storchhorst biete vielen Sperlingen Unterkunft. Hierfür nur ein grelles Beispiel: in einer Gemeinde des Korn. Bács hat man 1958 8 Horste vernichtet mitsamt den in diesen befindlichen Eiern. Es ist allerdings zuzugeben, dass einzelne Störche hie und da in einer bestimmten Periode Schaden anzurichten pflegen. Der Grund ist hiervon, dass die durch die Entvässerungen entstandene trockene Fläche in der Zeit der Jungenerziehung zu ihrer Fütterung nicht genug Nahrung bietet. Obgleich die Störche auch in solchen Fällen immer versuchen, sie mit den kleinen Nagetieren der trockenen Flächen zu füttern, es finden sich unter ihnen aber auch solche, die hierfür die leich16 Múzeumi Évkönyv 241