A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1960-1962 (Szeged, 1962)

Bálint Alajos: Kirche und Wohngebäude in mittelalterlichen Nyársapát

mehreren Quadratmetern. Das Fussbodennivau — ebenso der grösste Teil der Wände — wurde beim Umpflügen beschädigt. Das Niveau des Fussbodens ist in den meisten Fällen mit dem Niveau der äusseren: Erdoberfläche identisch. Die aufsteigenden Mauern wurden von dem äusseren Nieder­schlag durch eine neuere lehmige Schicht von 3—5 cm Dicke geschützt. 3. Die Häuser waren ein-, zwei- und vierteilig. Im einzelligen Haus stand der Ofen gewöhnlich dem Eingang gegenüber an der Wand. Im zweiteiligen Haus wurde der in der Stube aufgestellte Back- oder Kachelofen von der Küche aus geheizt. Im Haus Nr. 16 gab es auch einen äusseren Backofen. — Vierteilig mag das Haus Nr. 15 gewesen sein, das von ungemein grossem Ausmass und von absonderlicher Anordnung war. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Räumlichkeiten С und D in diesem Haus eine wirtschaftlihce Bestimmung hatten. — Der grösste Raum des ersten Hauses war urspüng­lich selbständig und einteilig, der aber später durch Zubau mit zwei Räumlichkeiten erweitert wurde. In diesem Haus fanden wir keine Durchgangstür in die Stuben-Küche der erweiterten zwei neueren Räumlichkeiten. Der Backofen oder Kachelofen wurde kreis-, ellipsen- oder hufeisenförmig auf­gebaut. Der Untergrund war manchmal aus Wiesenkalksteinen zusammengelegt und die Ofenkacheln wurden auf diesen Untergrund gesetzt. Die Ofenkacheln waren meistens topf artig; im Haus Nr. 15 wurden auch durchbrochene, wie Holzschnitzereien aus­sehende, oder mit Löwenabbildung versehene, prachtvolle, fassonierte, farbige, mit Zinnglasur einbezogene Ofenkacheln ausgegraben. Die Backfläche der Kachel- und Backöfen wurde aus einer Schicht von zertrümmerten Scherbenstücken herausgebildet, die dann mit einer lehmigen Schicht von einigen cm Dicke einbezogen wurde. Diese abgeglättete lehmige Schicht wurde während des Gebrauches stark durchbrannt. Vor dem Mund des Ofens war manchmal ein Feuerungsherd angebracht, auf wel­chem gekocht wurde. Die meisten Gefäss-scherben wurden in der Umgebung des Feuerungsherdes gefunden. Es kam vor, dass eine Aschengrube, vertieft im Erdreich, vor dem Ofen aufgemacht wurde. 4. Unter den aufgedeckten Wohnhäusern gelang es uns nicht die Bestimmung des 6. Hauses festzustellen (Taf. XXIII. ). Seine gestamfte Grundmauer aus gelbem Lehm hergestellt. Seine Grundmauern von ungewöhnlichem Ausmass (10,30 X 8,50 m) waren 40 cm dick. Der Eingangstür gegenüber wurde die Backfläche eines fast ganz rundlichen Ofens von 1,8 m Durchmesser aufgemacht, neben welcher flache, wie kleine Teller aussehende Ofenkacheln nebst einer grossen Zahl von topfartigen Kacheln zum Vor­schein kamen (Taf. XXVIII. 11, 12). Dieses Haus Nr. 6 mag Poststation gewesen sein, wo es in den kleineren Räu­men möglicherweise Schlafstellen gegeben haben wird. 5. Zu dem Haus Nr. 6 war das Haus Nr. 7 fast hinzugebaut (Taf. XXIII). Bei diesem wurde ein Fundament aus Wiesenkalkstein auf den gestampften, lehmigen Un­tergrund gelegt. Es ist zweiteilig, und die Scheidewand wurde aus Flechtwerk her­gestellt. Sowohl die Eingangstür, als auch die auf der Scheidewand befindlichen ha­ben sich in Büchsen gedreht. Der erste Raum war nach Zeugnis der Fundstücke eine Schmiede, im zweiten kleineren Raum wohnte der Schmied des Dorfes. 6. Das Haus Nr. 14 wird wohl ein Wirtschaftsgebäude gewesen sein. Wegen des; Abackerns gelang es uns nicht, es vollständig aufzumachen. In seiner Nähe stand am Ufer des Templom-ér ein mit gemeisselten Steinen ausgelegter Brunnen (Abb. 11). 7. Es gelang uns, die Pfeiler der Brücke, die das nördliche und das südliche Ufer miteinander verband (Abb. 15). Auch diese wurden aus Wiesenkalkstein gebaut. 114

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