A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1958-1959 (Szeged, 1960)
Korek József: Verbreitung der Linearkeramische Kultur auf dem Alföld
2. Die Szilmeger Gruppe ist als Benennung in die Fachliteratur schon eingeführt. worden. 18 Die entschiedene Absonderung dieser Gruppe wird durch die Formen und die Art der Ornamentik motiviert. Sie ist eine solche Gruppe der Linearkeramik, die abseits von ihrem Stammgebiet ihre charakteristischen Stilmerkmale verloren hat und mit einem neuem Stil erscheint. Dieser Stil macht auf uns den Eindruck eines Mischstiles, in welchem die Spuren der Elemente der Köröskultur erkennbar sind mit solchen neuen Elementen vermengt, die ihre Wurzeln in der Fremde haben. Als charakteristischstes Stilmerkmal dieser Gruppe kann der Formenreichtum ihrer plastischen Ornamentik angeführt gelten werden. Die säulenförmige Griffe von der Umgebung von Szolnok und die senkrecht stehenden gezahnten Rippen von grossem Format sind für sie ebenso charakteristisch, wie die mit Fingereindrücken gegliederten, horizontal und vertikal gerichteten, aufgesetzten plastischen Ornamente. Der blasenartige Wulst ist mindestens ebenso ihre Eigenheit und ihr leicht erkennbares Merkmal, wie die vertieften Zierelemente der Linearkeramik. Charakteristisch für sie ist noch die senkrechte Kerbung des Randes, die auf dem Gefäss angebrachten senkrecht stehenden Vertiefungen (Tiszaroff II, 5.), die die Oberfläche füllenden vertikalen Gravierungen (Ibrány III, 23.), horizontale Linienreihen (Tiszaroff II, 2.) und punktartige Verzierungen (Bogács V, 10.), die auch als Füllungen vertiefter Dreiecke vorkommen (Tószeg I, 5.). In der Verzierungskunst spielen die mit Fingereindrücken gebildeten die ganze Oberfläche füllenden plastischen Ornamente eine wichtige Rolle, welche mit den gezwickten Ziermotiven der Köröskultur Übereinstimmung aufweisen. Die gezwickten Verzierungen, die plastischen Vertiefungen in Reihen zeigen ebenso die Einwirkungen der Köröskultur, wie das buttenförmige Gefäss, das eine charakteristische südländische Form aufweist. und die auch von der linearkeramischen Kultur übernommen wurde. In den Fundorten der Donaugegend ist in dem Material der Linearkeramik das gezwickte Ornament häufig anzutreffen und auch das buttenförmige Gefäss erscheint. 14 Diese Einwirkung ist damit erklärbar,, dass das Ende der Periode der Köröskultur in Berührung stand mit der Szilmeger Gruppe, und ihre Elemente nach ihrer Übernahme diese umbildend weiterentwickelte und sie in einer zurückströmenden Wirkung nach Westen brachte; diese können also nicht mehr für die Ausstrahlung der Köröskultur angesehen werden, sondern für die Auswirkungen der linearkeramischen Kultur, in die bestimmte Elemente der Köröskultur einverleibt worden waren. 15 Die Szilmeger Gruppe zeigte sich bisher in zwei grösseren Umkreisen: in der Umgebung von Szolnok und Polgár. Nebst entschiedenen Übereinstimmungen weisen sie auch lokale Färbung auf. In den Fundstellen der Umgebung von Szolnok erscheint die Szilmeger Gruppe ohne Mischungen, und zwar mit den auch auf den Szilmeger Formen auftretenden eingeritzten linearen Ornamenten, zu welchen sich das Material der Theisskultur nicht gesellt hat. An. anderen Fundorten (z. B. in Tiszaroff) brechen Eigentümlichkeiten der Theisskultur stark durch, sogar auch Bükker Einschläge sind zu beobachten. Weil das Material aus Oberflächensammlung herrührt, kann die eventuell vorhandene Berührung von Szilmeg mit der Theisskultur derzeit noch nich abgesondert werden. Auf der namengebenden Fundstelle PolgárFolyás-Szilmeg spielt die vertiefte Linearverzierung noch eine ganz untergeordnete Rolle und erscheint zusammen mit den klassischen Scherben von Bükk IL In Ujtikos-Demeterkut macht sich die Bükker Ware noch entschiedener bemerkbar und sie kann weiterverfolgt werden bis an die Fundstellen von Bogács, Bükkaranyos, Görömbölytapolca-Forrásbarlang und Eger-Kis13 Kalicz N., Jászkunság 1955, III, S. 40. — К. Andel, Vystedok archeologického prieskumu na zemplinsko uzskej nizine u. r. 1953—54. Vlastivedny Sbornik I, S. 148—9. — B. Novotny, Slovensko v mladsej dobe kamennej. Bratislava 1958, S. 18. 14 Gyirmót, MNM 16/1884. 15 Korek J., A Bükki kultúra települése a Hillebrandt barlangban. FA 1958. 25—26. 50