A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1957 (Szeged, 1957)

Banner János: Was brachte Hódmezővásárhely der ungarischen Archäologie?

stellvertenden Bürgermeister der Stadt, eine Abmachung ab. in dem Sinne, dass das Archäologische Institut der Universität Szeged in der Gemarkung der Stadt auf Kosten der Stadt von Jahr zu Jahr Ausgrabungen ausführen wird für die archä­ologische Abteilung des Museums der Stadt. Von dieser Zeit angefangen ging die Arbeit 15 Jahre, r l. и. bis 1944 fort. Sie hatte ein zweifaches Ziel: teils wollte man sich durch sie zur Geschichte der Ge­markung glaubhafte Daten verschaffen, teils sollten sie als Schulausgrabungen zur Anleitung jener Studenten der Universität und der Hochschule für Bürger­schullehrer dienen, die sich auch mit der Archäologie befassen wollten. Wir können hier alle diejenigen Ausgrabungen nicht anführen, die von dem Archäologischen Institut in der Gemarkung der Stadt ausgeführt wurden und deren Ergebnisse von denen, die diese ausgeführt haben, in der Zeitschrift des Instituts »Dolgozatok« veröffentlicht wurden. Nur jene Resultate wollen wir hier zusammen­fassen, die für die Urgeschichte des ganzen Alföld und für die Siedlungsgeschichte und Chronologie der späteren Perioden bis zur ungarischen Landnahme eine beson­dere Bedeutung haben und auch auf die archäologische Arbeit des ganzen Alföld von Einfluss waren. In chronologischem Nacheinander fortschreitend: unsere Ausgrabungen boten uns vor allem Gelegenheit zur Unterscheidung von mehreren neolitischen KuLtu­ren auf diesem Gebiet, dann ermöglichten sie uns auf Grund jener Erscheinungen und Funde, die auf mehreren Siedlungsplätzen anzutreffen waren, auch über das Leben in diesen ein Bild zu entwerfen. Solche waren vor allem die Körös- und Theisskulturen. Mehrere-Siedlungsplätze der ersten wurden beobachtet und die Wissenchaft konnte sie nach den Korrigierung einiger anfänglicher Irrtümer als die älteste Kultur in die Fachliteratur einführen, aber sie boten auch dazu Gelegenheit, dass die über unser Gebiet weit hinausrei­chende Monographie von I. Kuitzán, die sich mit sorgsamer Datensammeln und mit deren umfassenden Auswertung auszeichnet, und in welchem Werk sich die Verfas­serin zum Teil auf unsere Daten stützen konnte. Die Aufschliessung mehrerer Siedlungsplätze der Theisskultur warf ein Licht auf das Leben dieser Kultur, auf die Beschäftigung ihrer Träger, auf die Siedlungs­verhältnisse, auf die Häuser, Herde, Begräbnisriten, dann auf den ausserordentlichen Formreichtum ihrer Töpferei, aber auch ihre Berührungen mit fernliegenden Ge­genden und auf diese Weise wurde in der Wirklichkeit jener Monographie weitgehend vorgearbeitet, deren Abfassung noch bevorsteht. Die chronologischen Beziehungen beider Kulturen gelang uns nur — obgleich wir hierauf bei unseren Forschungen mit der grössten Sorgfalt bedacht waren — unter Heranziehung fremden Materials (Vinca) zu klären. Aber es blieben unaufgeklärte steinzeitliche Probleme noch reichlich übrig. Es gelang uns nicht das gegenseitige Verhältnis der Bükker-Kultur und der gemalten bandkeramischen Kultur auf zufriedenstellende Weise zu klären, trotz alledem nicht, dass sie auf demselben Siedlungsplatz, aber miteinander stark vermischt vorkamen. Nur blasse Spuren der Bánáter-Kultur trafen wir an, obgleich diese auf dem benachbarten Gebiet ganz ungestört vorhanden ist. Die Klärung dieser Probleme ist eine Aufgabe der Zukunft, auch dann, wenn wir auf sie eine Antwort gar nicht in der Gemarkung der Stadt bekommen werden. Unsere Ausgrabungen zeitigten wichtige Ergebnisse auch auf dem Gebiet der kupferzeitlichen Forschung. Auf derselben Fundstätte fanden wir je einen Friedhof aus der frühen und späteren Kupferzeit, die in keinerlei Beziehung miteinander standen, obgleich wir seitdem — auf Grund der polgárer Ausgrabungen von I. Kutzián — wissen, dass sich die beiden zeitlich aufeinander folgenden Friedhöfe seit dem Anfang der Periode organisch entwickelten. Aber auch auf ein anderes Problem der Kupferzeit haben unsere Ausgrabungen Licht gebracht. Innerhalb der Gemarkung der Stadt wurde von uns ein Teil eines in die Péceler (Badener) Kultur gehörenden, weit ausgedehnten Siedlungs­platzes aufgedeckt. Durch zwei Tiergräber oberhalb von Gräbern aus der frühen Kupferzeit, was auf die Péceler Kultur so sehr charakteristisch ist, konnte auch die Chronologie der beiden Kulturen bestimmt werden. Die vielen guten Beobach­tungen und ihre Ergänzung durch ein reiches keramisches Material Hessen uns ein solches Vergleichsmaterial zukommen, auf Grund dessen wir das gesamte ungar­ländische Denkimälermaterial auswählen konnten und nachdem wir dieses 149

Next

/
Oldalképek
Tartalom