A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1956 (Szeged, 1956)
Párducz Mihály: Dakische Funde in Jánosszállás
stände rekonstruieren können 22 lässt sich vermutlich schon seit dem Ende des II. Jahrhunderts u. Z. damit rechnen, dass auch die Daken auf dem- Alföld unter der früher anwesenden sky thiseh—keltischen Urbevölkerung sichtbar werden- Die hervorragenden Ereignisse ihrer politischen Geschichte hat man schon zusammengefass£ 2;î und uns kann hier nur das interessieren, dass sich ihre politische Herrschaft schon in diesen frühen Zeiten auch über das sog. Kleine Alföld erstreckte. 24 Ein Stammesfürstentum von ihnen lässt sich um die Zeit 100 v. u. Z. auf Grund von mitgegebenen Münzen auch im Banat (in- Argedava bei Werschetz) nachweisen. 25 Die von uns voreben besprochenen Funde weisen aber darauf hin, dass wir mit einer verhältnismässig dichten Ansiedlung der Daken auch im mittleren Theissgebiet zu rechnen haben. Am dichtesten ist von ihnen der Abschnitt des! Theissgebietes zwischen den Mündungen von. Körös und Maros besetzt, aber auch das Körös- und Marostal weisen Funde auf (Fig. 2.). Es ist heute noch nicht zu entscheiden, ob wir hier an ein selbständiges Stammesgebiet denken sollen, vor allem wegen der Unsicherheit der chronologischen Bestimmungen, trotzdem scheint dies doch wahrscheinlich zu sein. Es lässt sich annehmen, dass die dakische Bevölkerung dieses Gebietes entlang der Täler der Flüsse Körös und Maros (Pécska!) nach demi Alföld hinuntergezogen sei. Auf Grund der heutigen Daten wäre es aber schwer die Frage zu beantworten, wann dies geschehen sei. Als sicher kann gelten, dass sie in den Zeiten vor der sarmatischen Eroberung schon da waren, aber die Funde von Fényes, Szőlőhalom usw. erlauben uns in dieser Hinsicht auch an die Zeiten um die Mitte des I. Jahrhunderts v. ц. Z. zu denken Wir hatten schon Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass ganz entschiedene, in der Lebensweise beider Völker wurzelnde Unterschiede in dem Fundmaterial jener Friedhöfe bemerkbar sind, die einerseits als typisch sarmatisehe, anderseits als vor allem dakische Friedhöfe angesehen werden können. 26 Namentlich, während die Ausrüstungsgegenstände der Hirten (Stahl —Feuerstein,. Ahle, Schleifstein usw.) ständige Begleiter der sarmatischen Männergräber sind, fehlen diese aus den Friedhöfen der Urbevölkerung (z. B. auch in Felsőpusztaszer) fast vollständig. Diese Beobachtung kann nicht überraschend sein, da ja die Sarmaten —Jazygen in den zeitgenössischen Quellen immer als ein nomadisches Hirtenvolk erwhänt werden. Obgleich die auf die dakischen Friedhöfe bezüglichen Daten vorläufig noch ziemlich armselig aussehen, zeugt hier das Fehlen der Ausrüstungsgegenstände der Hirten, dann die verhältnismässig hohe Gräberzahl in ihren Friedhöfen doch dafür, dass die Urbevölkerung von dakischem Charakter eine an einen bestimmten Ort gebundene, sesshafte Lebensweise geführt haben mag. Auch das scheint sicher zu sein, dass auch die gebietmässige Absonderung der Urbevölkerung von den eingewanderten Jazygen weitgehend respektiert wurde. Unsere (Fig. 3) soll die Siedlungsverhält22 Budapest tört. S. 138—141. 23 Budapest tört. S. 138—146. 24 Hierfür mag die Stumpf kegelförmige dakische Schüssel von Puchov ein Beweis sein (vgl. Eduard Beninger: Dei germ. Bodenfunde in der Slowakei Reichenberg—Leipzig 1937, S. 85—86, T.15, Abb. 142). 25 Budapest tört. S. 139. 26 In einer im Drucke (Acta Arch. Hung.) befindlichen Arbeit, in der das eine goldene Maske enthaltende Sarmatengrab bearbeitet wird. 28