A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1956 (Szeged, 1956)

Párducz Mihály: Dakische Funde in Jánosszállás

Unter den Fundstätten, die nur keramisches Material aufweisen, wäre e» schwer jene zu bestimmen, die auf den Anfang unserer Zeitrechnung oder eventuell auf noch frühere Zeiten zurückgeführt werden könnten. Wegen For­men von grösserem Umfang und weil wir von den betreffenden Fundstätten keine sarmatischen Funde kennen, kommen u. E. in erster Linie die Fund­stätten von Hódmezővásárhelye—Szőlőhalom und Békéscsaba—Fényes als solche in Betracht, die mit den zwei oben angeführten Fundstätten gleichartig sein dürften. Unter den beiden Gefässen von Végegyháza—Erzsébeti út 13 weist das eine eine charakteristische La Tène—Form auf, auch diese Fundstätte mag zu den frühesten gehören. Unter die Alfölder Fundorte haben wir die von Dö­mötör bekannt gemachten Siedlungen von Pécska—Nagysánc und von Arad— Csálaerdő 14 nicht aufgenommen, weil diese sich schon auf dem Randgebiet des Alföld befinden. Ihre chronologische Stellung ist aber bezüglich der Zeit­bestimmung der Alfölder Fundstätten beachtenswert. Einen Teil des Materi­als dieser Fundstätten scheint man in die späte La Tène —Zeit verlegen 15 zu dür­fen. Unter den mehr westlich gelegenen Fundstätten ist in dieser Hinsicht vor allem die von Taban von Bedeutung. In dem keramischen Formenschatz der hier freigelegten Wohnstätte sind auch die dakischen Formen vorhanden, 10 es lässt sich also annehmen, dass das dakische Ethnikum um die Mitte des I. Jahrhunderts v. u. Z. auch dieses Gebiet erreichte. Es gibt sogar eine Auffas­sung, nach welcher die Ausbreitung der politischen Oberhoheit der Daken auf dieses Gebiet bereits in noch früheren Zeiten vor sich gegangen sei. 17 Es ist nicht unser Ziel die Überprüfung der gesamten in den Kataster auf­genommenen Fundstätten von diesem Gesichtspunkt aus vorzunehmen, um­soweniger, da uns auch so viel Daten zur Bestimmung des Zeitalters der üb­rigen in Frage stehenden Fundstätten nicht zur Verfügung stehen, wie viele wir betreffs der anderen erkannt hatten- Wir wollten nur die Annahme recht­fertigen, bzw. wahrscheinlich machen, dass eine Schicht jener Urbevölkerung hinter diesem eigenartigen Denkmälermaterial zu suchen sei, die noch vor der sarmatischen Besitznahme auf diesem Gebiet gelebt haben mag. Bestimmter lässt sich die Frage der Chronologie dann entscheiden, als wir die dakischen Fundstätten nach der Ansiedlung der Sarmaten —Jazygen suchen. Als besonders charakteristisch ist in dieser Hinsicht der Friedhof von Szeged—Felsőpusztaszer anzusehen. Das Ende der Benützung dieses Friedhofes kann in das letzte Drittel des IL Jahrhunderts n. u. Z. verlegt werden, und zwar mit Rücksicht auf eine im Grab Nr. 22 gefundene Münze des Antonius Pius und auf eine in demselben gefundene sog. sarmatische Schnalle. 18 Was nun den Anfang der Benützung dieser Begräbnisstätte betrifft, ist auf diese Frage ziemlich schwer eine bestimmtere Antwort zu geben; es lässt sich aber nicht bezweifeln, dass der Friedhof um die Mitte des I. Jahrhunderts n. u. Z. 13 SZ i, T. X, 19. 14 Dömötör László: Római korbeli edények a pécskai Nagysáncban ('Gefässe in dem Pécskaer Nagysánc aus der Römerzeit'). Arch. Ért. 1901, S, 327—334. 15 SZ I, S. 30. 16 SZ I, T. 2, 3, 5, 7. 17 Budapest tört. S. 142. 18 SZ I, T. XVII, 4 a—c. 24

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