Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács János Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1963-1964)

Grynaeus Tamás: Népi orvoslás Orosházán

- 438 -Tamás Grynaeus: BAUERNMEDIZIN IN OROSHÁZA Der Verfasser versucht, an Hand jener etwa fünfhundert Angaben, die er grösstenteils im Jahre 1962 an Ort und Stelle gesammelt hat,die heu­tige Lage der Bauernmedizin in Orosháza zu besonreiben. Diese Angaben be­weisen ebenso, wie die früher gesammelten, wie zäh sich die Heilsitten und der einschlägige Aberglauben halten, wie kontinuierlich sie sind. All das kann man sich nur so vorstellen, dass in den Verfahren und Aberglauben je ein Stück derselben Weltbildes, desselben Begriffs- und Symbolsystems aufbewahrt ist, die man - ebenfallss fragmentarisch - in den Volksmärchen, in den Sitten und Bräuchen usw. antrifft. Die meisten "Krankheitserreger" /He:ce,"táltos" /=etwa Schamane/-, "bűbájos" /= etwa Zauberes/, Alp. Teufel; "Übel", "Krampf", "Brand", "Prei­sen", "Drüsen", "Geschwüre" usw./ können die Krankheit hauptsächlich bei gewissen, ihnen entsprechenden Umständen und zu gewissen Zeitpunkten verur­sachen. Auch kann ein Mensch dem Anderen oder sich selbst schaden, durch Schadenzaubör, "Übergabe", Sich-Verschauon, Schreckschaden usw.Die vielen und recht mannigfachen aufgezeichneten Verhütungsraassnahmen passen sich selbstverständlich dem Charakter der "Krankheitserreger" an /Irreführen, man wendet sich an einen Bauernmediziner mit grösserer Heilkraft, Verbote, usw./. Nach der Besprechung des nach Volksglauben verlaufenden Pathome­­chanismus und der Heilung der einzelnen Krankheiten bespricht der Verfasser den volkstümlichen Medikamentenschatz. Der Verfasser stellt eine noch lebenden Kräutlerin vor und analy­siert an Hand ihres Wissens die Zusammenhänge des allgemeinen, von fast je­dermann bekannten heilkundlichen Wissens. Schliesslich wird das Verhältnis dieser völkischen Heilkundler und der offiziellen medizinischen Organe erörtert. Gewisse Fragen bleiben offen: so der Zusammenhang mit den benach­barten ungarischen und anderen Siedlungen, die Übernahme bzw. Expansion der Einflüsse, die Differenz zwischen den stark abgesonderten, verschiedenen Siedlungsbereichen der Stadt in Hinsicht der Glaubenswelt, die Differenz der Glaubenswelt je nach sozialer Stellung und Grund dieser Differenzen.Ei­ne Antwort auf diese fragen kann erst nach grösser angelegter Sammeltätig­keit gegeben werden. i

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