Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács János Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1963-1964)

Oltvai Ferenc: Pitvaros telepítése és küzdelme az urbérésítésért 1816-1849

- 72 -fanden Rechtsvorschriften wurden auf sie nicht angewandt: Nach abgelaufenem Kontrakt mussten eie Haus und Hof verlassen und in einen solchen Zustand versetzen, in dem sie es übernommen hatten. Die ersten Ansiedler waren 175 Personen. ' ' ' Den Einwohnern von Pitvaros stand das Recht zu, einen Vorstand zu wählen, der für das Einholen der Schulden der Kammer gegenüber zu sorgen hatte. Dieser Vorstand verkündigte in der DorfsVersammlung jene Verordnun­gen, die von der Kamner oder vom Sthuhlrichter des Kreises, der den Staat vertrat, erlassen worden sind.Auch führte der Vorstand den Kampf um die Er­hebung der Siedlung. Man wollte nämlich unbedingt erreichen, dass die Ein­wohner von Pitvaros den Boden, ähnlich wie die übrigen Urbarialgemeinden im Komltat, zu dauerhafter Benutzung erhalten, um sich von der ständigen Ge­fahr, nach Ablauf des Kontraktes verjagt zu werden, zu befreien. Zu diesem Behufs wurden etliche Vorlagen verfasst und bei den höchsten königlichen Instanzen, vor allem bei der Kammer selbst,Schritte unternommen. Diese Vor­lagen wurden auch vom adeligen Komitat unterstützt. Auch sie waren daran interessiert, eine regelrechte Gemeinde zustande zu bringen, wodurch die allgemeine Sicherheit gefördert worden wäre und eine ständige Einnahmsquel­le an Steuern sieh ergeben hätte. Die Kammer erwies sich aber als unbeugsam: sie wollte der Möglichkeit, das in den Kontrakten festgelegte Soll zu stei­gern und somit grössere Einkünfte zu erzielen, nicht entsagen. Auch damit machte die Kammer den Siedlern das Leben schwer,dass si« 1842 die Einwohner von Pitvaros zur Tabakpflanzung zwingen trollte. Die Einwohner der übrigen Gärtnersiedlungen beschäftigten sich nämlich mit Ta­bakanbau und erhielten ihre Felder zu diesem Behufe von den Besitzern. Die Einwohner von Pitvaros wollten keinen Tabak pflanzen. Die Kammer nahm daher zwei Drittel ihres Gebietes zurück und brachte dort zwei andere Gärtner­siedlungen* Csanádalberti und Ambrózfalva zustande. Die Seelenzahl von Pit­varos erreichte damals bereits an die 2.000, der ihnen zur Verfügung ste­hende Boden jedoch überschritt kaum die 3.000 Joch. Um die schwere Lage zu verbessern, versammelten sich die Siedler während des ungarischen Freiheitskapfes, am 2.April 1848, in Nagymajlát und trugen ihr Gravamen vor, dass man sie bei der Zusammenstellung der revolu­tionären Gesetze auch weiterhin im Besitz der Kammer beliess, im Gegensatz zu den Leibeigenen, die von der adeligen Herrschaft befreit wurden. Auch die Regierung der Revolution konnte nichts zu ihrem Vorteil tun, der Frei­heitskampf ermöglichte die Lösung dieses Problems nicht. In den endgültigen Besitz ihres Bodens gelangten die Einwohner von Pitvaros erst nach der Be­freiung des Landes im Jahr 1945, als ihre Schulden gestrichen wurden. Diese Schulden rührten daher, dass der Erlös der Güter bis 1945 von den verschie­denen Gesetzen stets aufrechterhalten und nie aufgehoben wurde.

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